Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,5 (gut), Universität Kassel (Fachbereich Sozialpädagogik), Veranstaltung: Krankheit und Gesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Definition von Essstörungen Laut Experten ist es sehr schwierig zu definieren, was eine "Essstörung" und was ein "normales" Essverhalten ist. Kriterien für Essstörungen wurden von der American Psychatric Association in ihrem "Diagnostic Statistical Manual of Mental Disorders" (DSM VI) wie folgt benannt: "Essstörungen sind nach DMS VI durch schwere Störungen des Essverhaltens gekennzeichnet. Es wird hauptsächlich zwischen "Anorexia nervosa" und "Bulimia nervosa" unterschieden." Einfache "Adipositas" (Fettleibigkeit) ist als medizinischer Krankheitsfaktor aufgeführt, erscheint aber nicht unter Essstörungen, da bisher kein Nachweis vorliegt, dass sie mit einem psychischen oder Verhaltenssyndrom einhergeht. Es gibt Menschen, die essen unregelmäßig und nehmen in bestimmten Abständen große Mengen Nahrung zu sich, oder "vergessen" das Essen zu anderen Zeiten. Heißhungeranfälle, Diäten oder starke Kontrolle der Nahrungsaufnahme im Sinne einer gesundheitsbewussten Lebensführung sind vielen Menschen sehr vertraut. Ob diese Verhaltensweisen allerdings als "Essstörungen" eingeordnet werden können oder müssen, erscheint fragwürdig und ist abhängig von sozialen und kulturellen Normierungen. Extremformen dieser Verhaltensweisen lassen sich allerdings als "Esssüchte" bezeichnen. Etwas das Esssüchte gemeinsam haben, ist die extreme - zu starke oder zu geringe - Selbstkontrolle von Hunger und Appetit. Das Leben der Esssüchtigen dreht sich zwanghaft um das Essen oder Nichtessen. Sie können nicht mehr genießen und einen gesunden Hunger oder Appetit kennen sie nicht mehr. Essen wird verbunden mit Scham- und Schuldgefühlen, der Angst zuzunehmen und dem Empfinden zu versagen. [...]