Magisterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1, Akademie der bildenden Künste Wien (Insitut für künstlerisches Lehramt), Veranstaltung: Moden & Styles Mode und Kommunikation, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Kombination der Themenkomplexe zeitgenössische Mode, Wirtschaft und Ethik vereint konzeptuelle Widersprüche, die es zu untersuchen gilt. Der Ausgangpunkt ist eine Untersuchung zu "Ethical Fashion", einem Phänomen, das sich aktuell in verschiedenen ambivalenten Spannungsfeldern bewegt: einerseits dem Eingeständnis, dass ein praktisches Umdenken in der Produktion und in den Konsum- und Alltagspraktiken der zeitgenössischen Mode aber auch der Wirtschaft und Gesellschaft notwendig geworden ist, andererseits eine gewisse Ohnmacht gegenüber der Umsetzung in einem globalen Kontext und der Beobachtung, dass immer mehr Modefirmen und Unternehmensberatungen "Ethical Fashion" schon als gewinnbringende Image-, Konzern-, und Markenpolitik vereinnahmt haben. Ich meine in den letzten Jahren beobachten zu können, wie sich Vieles als ethisch korrekt schmückt und dieses - sehr wohl auch ernst zu nehmende Nischensegment - eher verwertet und benützt als ernst nimmt. Dieses sogenannte "Greenwashing" lässt sich auch ganz allgemein in der Wirtschaft beobachten, es durchdringt alle Bereiche und es wird aktuell viel Geld dafür ausgegeben, "grüner" zu wirken, als mit dem Geld tatsächlich etwas Nachhaltiges, Sinnvolles zu tun. Es reicht im Sinne einer nachhaltigen Zukunft nicht, einzelne Projekte und PR Aktionen zu veranstalten, um einen nachhaltigen Unterschied im Umgang mit Konsum und Produktion auf kultureller Ebene zu bewirken. Es geht bei "Ethical Fashion" um einen paradigmatischen Wechsel in der Wirtschaft und der Gesellschaft bis hin zur Ablehnung einer kapitalistischen Konsumkultur, bei der gekauft wird, um des Kaufens Willen, und bei der nicht an Morgen gedacht wird. Die Paradoxa und Ambivalenzen bei "Ethical Fashion" sind vielfältig und es wird viel Umdenken und Veränderung notwendig sein, um die derzeitigen Strukturen zu überwinden. Es scheint ein Zeitpunkt gekommen zu sein, an dem eine nachhaltige Zukunft ganz allgemein gefährdet ist und deshalb ist es wichtig, jetzt und heute mehr Bewusstsein zu schaffen. Zweck dieser Arbeit ist es, vorhandene Strukturen kritisch zu hinterfragen, verschiedene Konzepte zu untersuchen und die Perspektiven da aufzuweisen, wo es schwierig ist, sich diese in einem globalen Kontext vorzustellen. Mit Beiträgen von: Black Sandy Modeprofessorin - University of the Arts London Denk Barbara Irma Managerin - Slow Fashion Agency, Österreich Medlin Brigitte Chefredakteurin - Die österreichische Textilzeitung
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