Empathie gehört zu den vermeintlichen Selbstverständlichkeiten sozialen Miteinanders. Zumindest lässt dies die hohe Frequentierung vermuten, in der ihre Semantik im alltäglichen Sprachgebrauch und Verständnis auftritt. Tatsächlich jedoch handelt es sich um ein Phänomen, das facettenreicher und vielschichtiger kaum sein könnte. Erst recht aber als sittliche Kategorie verharrt Empathie in einem diffusen Vakuum zwischen diagnostizierbarer Defizienz und ethischer Supererogation. Kerstin Krauß beleuchtet die interdisziplinäre Befundlage über Beschaffenheit und Potenzial von Empathie, eruiert auf dieser Basis die Möglichkeitsbedingungen normativ-ethischen Sprechens über Empathie und untersucht erstmals grundlegend und systematisch Normen der Empathie. Damit ermutigt sie zu einem ethischen Diskurs, der Empathie als Kategorie bewussten Lebens ernst nimmt. Geboren 1988; Studium Ev. Theologie und Germanistik (Gymnasiallehramt); Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Systematische Theologie an der Universität Jena; 2020 Promotion; seit 2021 im Thüringer Schuldienst.
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