Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Soziologie - Methodologie und Methoden, Note: "-", , Veranstaltung: Tagung für angewandte Soziologie, Berufsverband Deutscher Soziologen, Ev. Akademie Bad Boll 2001, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ausgangsthese des vorliegenden Beitrages lautet, dass die Ethik in der Soziologie einerseits Abstand nimmt von der metaphysischen Überhöhung der Ethik, andererseits mit einem modernen diskursfähigen Ethikverständnis konfrontiert wird. Martinus Emge hatte 1968 zur Ethik in der Soziologie darauf hingewiesen, dass sie metaphysisch überfrachtet ist - insofern ungeeignet für die Gesellschaftswissenschaft. Soziologie ist keine Sollenswissenschaft sondern eine analytische und empirische Disziplin. Ethik wird in soziologischer Perspektive als eine Normwissenschaft definiert, jedoch mit Ein-schränkungen. Ethik steht in Verbindung mit einem sozialen und kulturellen Wandel. Ethik ist keine statische Grösse, sondern dem sozialen Wandel ausgesetzt. Die Entwicklung von Normen ist, wie Habermas gezeigt hat, auch eine Frage ihrer Begründung in Gruppenprozessen, eine Frage ihrer Begründung im Diskurs. Gleichwohl zeigt der Soziologe Siegfried Lamnek (Katholische Universität Eichstätt-Ingoldstadt), welche Probleme mit einer gruppeninduzierten Diskursethik verbunden ist. Handelt es sich um einen Diskurs, der unter Zwängen stattgefunden hat, so ist die ethische Position der Ausdruck mächtiger Kräfte im Diskurs und insofern ihre Letztbegründung problematisch.
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