Viele groß angelegte Studien haben wiederholt belegt, wie potenziell ausschließend das deutsche Schulsystem ist. Leidtragende sind nicht nur sozial schwache Kinder sondern auch eine stetig wachsende Schülerpopulation mit Migrationshintergrund. Erklärungen für die schulischen Problemlagen von Migrantenkindern werden in der öffentlichen Diskussion bevorzugt in den Defiziten der Betroffenen und in ihrem familiären und kulturellen Milieu gesucht. Im vorliegenden Buch wird ihre prekäre Bildungssituation aus einer anderen Sichtweise beleuchtet und die Institution Schule als Verursacher von ethnischer Differenz in den Fokus gestellt. Die deutsche Grundschule wird auf ihre Funktionsweise und ihre strukturellen und organisatorischen Handlungsabläufe untersucht, welche ethnische Selektionsprozesse einleiten, legitimieren und aufrechterhalten. Es werden gängige Mechanismen und Praktiken institutioneller Diskriminierung und ihre schädigende Wirkung auf die wichtigen Entscheidungsstufen der Grundschule herausgearbeitet, analysiert und bewertet. Abschließend zeigt der Autor bildungspolitische und pädagogische Handlungsalternativen auf.
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