Vom Kaiserreich bis in die NS-Zeit prägten kleinräumige Lebenswelten das Dasein. Für die Zeitgenossen war das alltägliche Handeln im kleinen Raum selbstverständlich. In einer sich wandelnden Welt stifteten die eigene Gemeinde, Stadt und Region Identität und Sinn. In welchem Verhältnis standen hierbei regionale Identität und andere identitäre Bezugssysteme, welche Ideen verbanden sich mit dem Entwurf des Regionalen und welchen Einfluss übte er auf Gesellschaft und Politik aus? Martina Steber verfolgt am Beispiel des bayerischen Schwaben die mentale Konstruktion des Regionalen und taxiert seine Funktion und Relevanz in eben jenem Zeitraum, in dem sich die Ambivalenz der Moderne so schillernd und grauenvoll zugleich zeigte.