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Norman K. Denzin hat in den letzten Jahrzehnten entschieden dazu beigetragen, dass sich unser Verständnis von qualitativer Forschung und auch von Soziologie erheblich verändert hat. Zum einen hat er gezeigt, dass erst eine Abwendung von (post-)positivistischen Kriterien deutlich macht, dass im Zentrum jeder Art von sozialwissenschaftlicher Forschung die Interpretation steht, die gerade nicht formalisierbar ist, sondern unter ästhetischen Perspektiven beschrieben werden kann. Die Interpretation ist aber nicht nur eine Kunst, sondern hat auch immer politische Implikationen. Denzin dekonstruiert…mehr

Produktbeschreibung
Norman K. Denzin hat in den letzten Jahrzehnten entschieden dazu beigetragen, dass sich unser Verständnis von qualitativer Forschung und auch von Soziologie erheblich verändert hat. Zum einen hat er gezeigt, dass erst eine Abwendung von (post-)positivistischen Kriterien deutlich macht, dass im Zentrum jeder Art von sozialwissenschaftlicher Forschung die Interpretation steht, die gerade nicht formalisierbar ist, sondern unter ästhetischen Perspektiven beschrieben werden kann. Die Interpretation ist aber nicht nur eine Kunst, sondern hat auch immer politische Implikationen. Denzin dekonstruiert die Logiken traditioneller Sozialforschung und zeigt, wie sie in interpretative Gemeinschaften eingebunden sind, deren verborgene kulturelle Grundlagen er explizit macht. Zum anderen demonstriert er, wie mit qualitativen Methoden (z.B. der interpretativen Biographieforschung oder der Performance-Ethnographie) nicht nur Gesellschaftskritik geübt werden kann, sondern auch die Möglichkeit zum radikaldemokratischen Handeln eröffnet wird. An die Stelle der traditionellen Soziologie soll so eine neue Sozialwissenschaft treten, die sich ihrer ethischen Verantwortung bewusst ist. Dieser Reader versammelt - in deutscher Erstübersetzung - die wichtigsten Texte von Norman K. Denzin zur Begründung einer neuen qualitativen Sozialforschung, so zur performativen Wende der Sozialwissenschaften, zur Performance-Ethnographie, zum reflexiven Interview, zur Geburt der Kinogesellschaft und zum Rassismus im zeitgenössischen Hollywood-Kino.
Autorenporträt
Rainer Winter ist Professor für Medien- und Kulturtheorie am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt. Seine Forschungsschwerpunkte sind Cultural Studies, Kritische Theorie, Qualitative Forschung. Elisabeth Niederer (Mag.a) ist Medienwissenschaftlerin und wissenschaftliche Projektleiterin des Kärntner Netzwerkes gegen Armut und soziale Ausgrenzung.