Der 100. Geburtstag von Paul Parin bietet einen willkommenen Anlass, die Entwicklung der psychoanalytischen Ethnologie und Ethnopsychoanalyse im deutschsprachigen Raum nach der Jahrtausendwende zu dokumentieren. Die Subjektorientiertheit der ethnopsychoanalytischen Forschung hat sich vom ethnisch, kulturell und sozial Anderen verstärkt auf den Forscher selbst gerichtet und damit die Möglichkeiten erweitert, die Schleichwege des Unbewussten auch in transkulturellen und postkolonialen Kontexten besser zu verstehen. Ihre Untersuchungen und methodischen Innovationen werden stärker als zuvor in benachbarten Wissensfeldern, vor allem in der transkulturellen Psychiatrie, Psychotherapie, Beratung und Supervision, in den Kultur-, Sozial- und Geisteswissenschaften, in der Medizinethnologie und der qualitativen Sozialforschung aufgenommen. Die zahlreichen Beiträge zeigen, wie die Gegenübertragung und die ethnopsychoanalytische Methodik in verschiedenen Forschungs- und Praxisfeldern angewandt und genutzt werden. Mit Beiträgen von David Becker, Stefan Bird-Pollan, Jochen Bonz, Thomas Gebauer, Alf Gerlach, Stefanie Graul, Kathrin Hörter, Roland Kaufhold, Angela Köhler-Weisker, Christine Korischek, Ruth Kronsteiner, Gesine Krüger, Gerhard Kubik, Andrea Lilge-Hartmann, Christian Maier, Elisabeth Mauerhofer, Dominik Mihalits, Peter Möhring, Maya Nadig, Magatte Ndiaye, Klaus Ottomeyer, Johannes Reichmayr, Bernd Rieken, Berthold Rothschild, Ursula Rütten, Franz Josef Schober, Ute Sonnleitner und Ute Wordell
»The impression which remains after reading this book full of sophisticated reflections, insights into the past and present of ethnopsychoanalysis, is one of an environment (at least in the German-speaking countries) which is very dynamic - both in terms of theory and methodology - in which ethnopsychoanalysis is employed in order to be able to better understand oneself and others. The question remains as to whether and how this special form of research can be further developed, also outside the German-speaking area, and in this way make a contribution towards increasing recognition of the benefit of using the subjectivity of the researcher and their relationships in the field as a source of insight.« Margret Jäger, Curare - Zeitschrift für Medizinethnologie, 40(2017) »Ein schönes Buch, welches auf dem Umschlag mit der lebendigen Bilderwand aus der Küche der drei Mitbegründer der Ethnopsychoanalyse Paul Parin, Goldy Parin-Matthey und Fritz Morgenthaler dazu einlädt, die Gegenübertragung in transkulturellen und postkolonialen Kontexten in den Fokus zu nehmen.« Vera Hirt, Journal für Psychoanalyse, Ausgabe 58, 2017