Diese Ausgabe der Eulenspiegeleien in moderner Neuübertragung vermittelt das Wesentliche des Schalks und ist ausgestattet mit neuen, auf den Gehalt seiner Historien sorgfältig abgestimmten Überschriften. Sie hat zum Ziel, den Aspekt des Tricksters, einer Gestalt-Form des Animus, herauszustellen, der in Bezug auf Till Eulenspiegel bisher nicht in der ihm gebührenden Weise Beachtung gefunden hat. Der Grundsatz der Übertragung von Roland Lukner nach dem Straßburger Druck von 1515 besteht darin, die Historien in das Sprachgewand unserer Zeit zu kleiden und sie dadurch an unser heutiges Vorstellungsvermögen anzunähern, ohne ihren Gehalt auch nur geringfügig verändern zu wollen. Diese Neu-Ausgabe ist somit der gelungene Versuch, ein auf verschiedenartige Weise in Vergessenheit geratenes, jedoch geniales Schriftwerk europäischen Gedankengutes wieder stärker ins Licht unserer Zeit zu rücken und ihm dadurch die aktuelle Wirkung zu verleihen: Till Eulenspiegel mit Biss! Denn diese Gestalt ist eine archetypische Erscheinung eines übermächtigen, geistvollen, letztendlich von lebender Wahrheit und echter Liebe bestimmten Tricksters, der noch unbewusst agierend einen notwendigen Bewusstseinswandel herbeizuführen sucht.