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Die demokratische Legitimität der Europäischen Union wird in der Öffentlichkeit mehr und mehr in Zweifel gezogen. Die Vielzahl der aktuellen Krisenphänomene, wie die Finanz- und Griechenlandkrise, sowie zentrale politische Steuerungsaufgaben werden von Experteneliten der scheinbar unabhängigen, unparteilichen EU-Institutionen wie dem Europäischen Gerichtshof (EuGH), der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank verhandelt. In ihren rechtlichen und regulatorischen Maßnahmen drückt sich die Fähigkeit zur politischen Einflussnahme aus. Die Institutionenarchitektur beruht zwar auf…mehr
Die demokratische Legitimität der Europäischen Union wird in der Öffentlichkeit mehr und mehr in Zweifel gezogen. Die Vielzahl der aktuellen Krisenphänomene, wie die Finanz- und Griechenlandkrise, sowie zentrale politische Steuerungsaufgaben werden von Experteneliten der scheinbar unabhängigen, unparteilichen EU-Institutionen wie dem Europäischen Gerichtshof (EuGH), der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank verhandelt. In ihren rechtlichen und regulatorischen Maßnahmen drückt sich die Fähigkeit zur politischen Einflussnahme aus. Die Institutionenarchitektur beruht zwar auf der Idee objektiver Experten, deren besondere Form der Legitimität auf der Unabhängigkeit von partei- und gesellschaftspolitischen Themen und von nationalstaatlichen Egoismen basiert. Die Realität, so Vauchez, sieht jedoch anders aus: In Wahrheit bestimmen die vermeintlich neutralen Institutionen die politischen Geschicke Europas. Erst wenn man die politische Schlüsselrolle dieser expertokratischen Institutionen versteht und verändert, können Demokratisierungsbemühungen und die Krisenbewältigung erfolgreich werden. Ein flammendes Plädoyer für die Reform und Demokratisierung der EU-Institutionen.
Antoine Vauchez forscht und lehrt am Centre européen de sociologie et de science politique an der Université Paris 1 (Sorbonne) zur politischen Soziologie und zur europäischen Demokratie. Er war u.a. Gastprofessor an der Columbia University, New York und an der Università degli studi in Rom. Seit Januar 2015 ist er Gastprofessor an der Universität Kopenhagen.
Inhaltsangabe
Vorwort zur deutschen Ausgabe Einleitung - Eine Krise der Demokratie 1 Eine "potemkinsche Demokratie"? So tun als ob Die Krönung von Lissabon? Der Sündenfall Das Paradigma der repräsentativen Demokratie Die Eurokrise Auf dem Prüfstand Ein unvollendeter Wandel Das europäische Missverständnis 2 Europa zwischen Unabhängigkeit und Expertentum Die europäische Form politischer Legitimität Unabhängigkeitserklärung Der Gemeinsame Markt als Wiege Das "europäische Projekt" - ein verbindliches Mandat Durch Unabhängigkeit regieren Die Union als "Granitmasse" Eine neue "Unabhängige": die EZB Staaten versus Europa Abgeordnete versus Europa Die Politik des Expertentums 3 Die "Unabhängigkeitskrise" Europas Der "Mut" Europas Eine politische "Tarnkappe" Eine "unauffällige" Strategie Eine uneingestandene politische Einbindung Eine Revolution in drei Entscheidungen Eine frappierende Asymmetrie 4 Die Europäische Union demokratisieren Eine realistische Demokratisierungsstrategie Aus dem "dogmatischen Schlaf" erwachen Ansätze zum Handeln Die "euroskeptische" Funktion der Gelehrtenverbände Die Unabhängigkeit demokratisieren Fazit - Das demokratische Potenzial Europas Anhänge Die Gründungsverträge Die Institutionen der Union Literatur Zum Autor
Vorwort zur deutschen Ausgabe Einleitung - Eine Krise der Demokratie 1 Eine "potemkinsche Demokratie"? So tun als ob Die Krönung von Lissabon? Der Sündenfall Das Paradigma der repräsentativen Demokratie Die Eurokrise Auf dem Prüfstand Ein unvollendeter Wandel Das europäische Missverständnis 2 Europa zwischen Unabhängigkeit und Expertentum Die europäische Form politischer Legitimität Unabhängigkeitserklärung Der Gemeinsame Markt als Wiege Das "europäische Projekt" - ein verbindliches Mandat Durch Unabhängigkeit regieren Die Union als "Granitmasse" Eine neue "Unabhängige": die EZB Staaten versus Europa Abgeordnete versus Europa Die Politik des Expertentums 3 Die "Unabhängigkeitskrise" Europas Der "Mut" Europas Eine politische "Tarnkappe" Eine "unauffällige" Strategie Eine uneingestandene politische Einbindung Eine Revolution in drei Entscheidungen Eine frappierende Asymmetrie 4 Die Europäische Union demokratisieren Eine realistische Demokratisierungsstrategie Aus dem "dogmatischen Schlaf" erwachen Ansätze zum Handeln Die "euroskeptische" Funktion der Gelehrtenverbände Die Unabhängigkeit demokratisieren Fazit - Das demokratische Potenzial Europas Anhänge Die Gründungsverträge Die Institutionen der Union Literatur Zum Autor
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