Soziale Konstrukte wie (europäische) Öffentlichkeiten entstehen nicht allein durch die Generierung und massenmediale Vermittlung politischer Inhalte, sondern letztlich in den kommunikativen Praktiken und Anschlusshandlungen der Menschen auf der Publikumsebene. Ziel dieser Arbeit ist es, die Rolle des Publikums bei der Herstellung europäischer Öffentlichkeit theoretisch und empirisch herauszuarbeiten. Es wird ein pragmatischer Theorieansatz entwickelt, demzufolge die Menschen auf der Basis ihrer Medienrezeptionen Betroffenheit von EU-politischen Entscheidungen und Problemlagen wahrnehmen und in entsprechende Diskurse eintreten. Durch die diskursive Aneignung und Lokalisierung des Rezipierten in ihren jeweiligen politischen, kulturellen und sozialen Kontexten werden die Mediennutzer von Mitgliedern eines Medienpublikums zu denen eines Öffentlichkeit konstituierenden Bürgerpublikums. Empirisch untersucht werden die Aneignungs- und Sinngebungsprozesse durch das Publikum sodann im Rahmen qualitativer Fallstudien am Beispiel der EU-Verfassungsdebatte in Frankreich, Italien und Deutschland.
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"Zusammenfassend liegt der große Verdienst von Lingenbergs Buch in der Herausarbeitung eines sehr strukturierten und detaillierten Forschungsstands und der Einbringung der Perspektive des Publikums in die Diskussion um eine europäische Öffentlichkeit." r:k:m - Rezensionen:Kommunikation:Medien (www.rkm-journal.de), 01.04.2012