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Bis vor wenigen Jahrzehnten wurde die Auseinandersetzung mit der Geschichte des frühneuzeitlichen Adels weithin von der Vorstellung beherrscht, dass vor allem Verfall und Dekadenz die Entwicklung bestimmt hätten. Faktisch prägte in den meisten europäischen Ländern der Lebensstil der Aristokratie jedoch weiterhin die Kultur der Oberschicht. Das Studienbuch bietet Erklärungen für die Langlebigkeit adeliger Lebens- und Herrschaftsformen. Es fragt danach, wie adelige Herrschaftsrechte ausgeübt wurden, wie sich die Adelskultur entwickelte und wie sich die Funktion des adligen Hauses wandelte.…mehr
Bis vor wenigen Jahrzehnten wurde die Auseinandersetzung mit der Geschichte des frühneuzeitlichen Adels weithin von der Vorstellung beherrscht, dass vor allem Verfall und Dekadenz die Entwicklung bestimmt hätten. Faktisch prägte in den meisten europäischen Ländern der Lebensstil der Aristokratie jedoch weiterhin die Kultur der Oberschicht. Das Studienbuch bietet Erklärungen für die Langlebigkeit adeliger Lebens- und Herrschaftsformen. Es fragt danach, wie adelige Herrschaftsrechte ausgeübt wurden, wie sich die Adelskultur entwickelte und wie sich die Funktion des adligen Hauses wandelte. Zugleich geht es um die erfolgreiche Anpassung an die Herausforderungen der höfischen Welt und die professionalisierte Kriegsführung mit festen Laufbahnstrukturen sowie um die Nutzung staatlicher Ressourcen für eigene Zwecke.
Vorbemerkung VII Abgekürzt zitierte Literatur IX Einleitung 1 1. Der Adel als Stand zwischen sozialer Konvention und juristischer Norm 14 Was ist Adel? 14 Einheit oder Heterogenität des Adels in Europa? 22 Neudefinitionen von Adel seit dem 16. Jahrhundert 32 Nobilitierungen und Standeserhöhungen 43 2. Ländliche Herrschaft, wirtschaftliche Ressourcen und kooperative Rechte 52 Herrschaft über Land und Leute 52 Die Beziehungen zur bäuerlichen Bevölkerung: paternalistischer Schutz oder struktureller Konflikt? 64 Wirtschaftliche Ressourcen und ökonomische Krisen 71 Der arme Adel 81 Ständeversammlungen und Adelskorporationen 85 3. Das adlige Haus und seine Angehörigen 97 Ehe und Familie 97 Gönner, Freunde und Klienten 112 Das Haus als Symbol adliger Macht und Mittelpunkt adliger Existenz 124 4. Adelsbildung und kulturelle Hegemonie 132 Adlige Bildungsdefizite und ihre Überwindung 132 Galante Bildung und Politesse gegen gelehrte Pedanterie 142 Praktiken der männlichen und weiblichen Adelserziehung 151 Der Kampf um die kulturelle Hegemonie 156 5. Adel, Religion und Kirche 163 Konfessionelle Indifferenz und demonstrative Frömmigkeit 163 Reformation und Konfessionalisierung 167 Religionskriege und konfessionelle Konflikte 175 Das späte 17. und das 18. Jahrhundert 186 6. Wirkungsfelder des Adels: Schlachtfeld und höfisches Parkett 193 Vom Ritter zum Militärunternehmer 193 Die stehenden Heere des Ancien Régime und der Adel 207 Ein Gegenentwurf zum adligen Krieger? Der Hof und das Ideal des Hofmannes 218 Der Hof als Ort der Domestizierung des Adels? 225 7. Staatsbildung und adelige Selbstbehauptung 235 Staatliche Autorität und Adelsmacht 235 Gewaltmonopol und Bürokratisierung oder Nutzung staatlicher Machtmittel durch den Adel? 239 Ein Sieg über den Adel? Der französische Absolutismus 252 Die Entwicklung in Nord- und Mitteleuropa 261 8. Ausblick: Der Adel am Ende des Ancien Régime 275 Adelskritik und Adelskrise im 18. Jahrhundert 275 Der Angriff auf die adeligen Privilegien: die Steuerpolitik 286 Strukturelle Veränderungen des Adels im 18. Jahrhundert 290 Literatur und Quellen 301 Orts- und Personenregister 319
Vorbemerkung VII Abgekürzt zitierte Literatur IX Einleitung 1 1. Der Adel als Stand zwischen sozialer Konvention und juristischer Norm 14 Was ist Adel? 14 Einheit oder Heterogenität des Adels in Europa? 22 Neudefinitionen von Adel seit dem 16. Jahrhundert 32 Nobilitierungen und Standeserhöhungen 43 2. Ländliche Herrschaft, wirtschaftliche Ressourcen und kooperative Rechte 52 Herrschaft über Land und Leute 52 Die Beziehungen zur bäuerlichen Bevölkerung: paternalistischer Schutz oder struktureller Konflikt? 64 Wirtschaftliche Ressourcen und ökonomische Krisen 71 Der arme Adel 81 Ständeversammlungen und Adelskorporationen 85 3. Das adlige Haus und seine Angehörigen 97 Ehe und Familie 97 Gönner, Freunde und Klienten 112 Das Haus als Symbol adliger Macht und Mittelpunkt adliger Existenz 124 4. Adelsbildung und kulturelle Hegemonie 132 Adlige Bildungsdefizite und ihre Überwindung 132 Galante Bildung und Politesse gegen gelehrte Pedanterie 142 Praktiken der männlichen und weiblichen Adelserziehung 151 Der Kampf um die kulturelle Hegemonie 156 5. Adel, Religion und Kirche 163 Konfessionelle Indifferenz und demonstrative Frömmigkeit 163 Reformation und Konfessionalisierung 167 Religionskriege und konfessionelle Konflikte 175 Das späte 17. und das 18. Jahrhundert 186 6. Wirkungsfelder des Adels: Schlachtfeld und höfisches Parkett 193 Vom Ritter zum Militärunternehmer 193 Die stehenden Heere des Ancien Régime und der Adel 207 Ein Gegenentwurf zum adligen Krieger? Der Hof und das Ideal des Hofmannes 218 Der Hof als Ort der Domestizierung des Adels? 225 7. Staatsbildung und adelige Selbstbehauptung 235 Staatliche Autorität und Adelsmacht 235 Gewaltmonopol und Bürokratisierung oder Nutzung staatlicher Machtmittel durch den Adel? 239 Ein Sieg über den Adel? Der französische Absolutismus 252 Die Entwicklung in Nord- und Mitteleuropa 261 8. Ausblick: Der Adel am Ende des Ancien Régime 275 Adelskritik und Adelskrise im 18. Jahrhundert 275 Der Angriff auf die adeligen Privilegien: die Steuerpolitik 286 Strukturelle Veränderungen des Adels im 18. Jahrhundert 290 Literatur und Quellen 301 Orts- und Personenregister 319
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