Masterarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,3, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 9. Oktober 1989 war es soweit. Die Demonstranten an jenem Montag in Leipzig ahnten, dass "die DDR am Abend dieses Tages nicht mehr dieselbe wie am frühen Morgen" (Führer, 2010) war. Sie gingen nach dem Friedensgebet in der Nikolaikirche in Leipzig auf die Straßen und demonstrierten friedlich. Immer mehr Menschen schlossen sich den nachfolgenden Demonstrationen an und brachten die Mauer schließlich am 9. November 1989 zum Einstürzen. Es war das Ende des sozialistischen Ostdeutschlands und damit auch das Ende eines langen Weges der evangelischen Kirchen in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Doch wie sah dieser Weg aus? Welche Stellung hatten die Kirchen in der DDR? In der Literatur gehen die Meinungen darüber weit auseinander. Passten sich die Kirchen an den Staat an oder leisteten sie Widerstand, waren sie Opportunisten oder Opposition? Gerade nach der Wende beschäftigten sich Theologen, Politikwissenschaftler und Soziologen mit den evangelischen Kirchen in der DDR. Einerseits wurden die evangelischen Kirchen kurz nach der Wende in der DDR als Vorbilder verbindlicher Kirchen gelobt, andererseits enorm stark für ihre Fehler kritisiert und als Teil des unehrlichen Systems angesehen. Damit die Stellung der evangelischen Kirchen in der DDR deutlich wird und der Weg der evangelischen Kirchen durch Ost-Deutschland nachvollzogen werden kann, ist es kaum möglich, sich auf bestimmte Zeitetappen zu beschränken. Deshalb wird der Weg der evangelischen Kirchen in der DDR zunächst vom Kriegsende bis hin zur Entstehung des Bundes evangelischer Kirchen beleuchtet. Darauf folgt eine Darstellung der "Kirche im Sozialismus". Die Schwierigkeiten, Probleme, aber auch Möglichkeiten, die diese Standortbestimmung und die Zeitspanne der "Kirche im Sozialismus" mit sich brachten, wird unter Einbeziehung von drei Persönlichkeiten betrachtet, die eine zentrale Rolle innerhalb der Kirchen in der DDR spielten. Anschließend wird die oppositionelle Bewegung in den 1980er Jahren dargestellt, welche dem abschließenden Resümee voraus geht. Diese Ausarbeitung konzentriert sich ausschließlich auf die evangelischen Kirchen in der DDR.
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