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Viel zu einem spannenden Thema, aber ohne systematische Aufarbeitung
Peter Friedrich Stephan (Herausgeber): Events und E-Commerce. Kundenbindung und Markenführung im Internet. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2000, 419 Seiten, 89 DM.
Events, also Ereignisse, die die Aufmerksamkeit einer bestimmten Zielgruppe erregen (sollen), gehören in einer Zeit des Überangebotes und der Informationsüberflutung der umworbenen Kunden mit zum Marketing. Sie können im Internet mit (hoffentlich) großer Breitenwirkung angekündigt werden, und sie können sogar im Cyberspace virtuell stattfinden. Es lohnt sich also für Kommunikationsplaner, Marketing-Verantwortliche, Projektentwickler und Event-Manager, über die Wechselwirkungen zwischen Events und E-Commerce nachzudenken. So dürfte mancher Leser aus der genannten Zielgruppe dieses Buch mit großen Erwartungen in die Hand nehmen, zumal der Springer-Verlag dem Leser eine erste zusammenfassende Darstellung der Perspektiven internetbasierten Event-Marketings verheißt.
Nach der Lektüre ist der Leser einerseits klüger, andererseits aber auch verwirrt. In den äußerst unterschiedlichen, nicht aufeinander abgestimmten Beiträgen dieses Sammelbandes, an dem einundvierzig zumeist junge Autoren aus der Internet-Wirtschaft mitgewirkt haben, werden Projekte und Meinungen über die neuen Möglichkeiten des E-Commerce - bezogen auf die Entwicklungen zur Event-Kultur - vorgestellt. Die Beiträge reflektieren die Chancen, aber auch das Dilemma des internationalen Datennetzes: Es wächst und wächst - allerdings chaotisch, nach dem Prinzip des Trial and Error (Versuch und Irrtum). Dem Web fehlen eine klare Ordnung und Struktur.
Im Vorwort warnt der Herausgeber des Buches, Peter Friedrich Stephan, Professor an der Kunsthochschule für Medien in Köln, daß es ihm nicht darum gegangen sei, zu stark zu vereinheitlichen, vielmehr habe er allen an der Weiterentwicklung des digitalen Marketings Interessierten reiches Anschauungsmaterial bieten wollen, das gerade auch in seiner Unterschiedlichkeit überzeugen solle. Dem Leser sei daher empfohlen, sich die Rosinen herauszupicken und sich auf einzelne Artikel zu konzentrieren. Ein Leitfaden, wie man nun Events und E-Commerce sinnvoll miteinander kombinieren kann, wird ihm in diesem Werk nicht geboten. Das spannende Thema bedarf dringend einer systematischen Aufbereitung, denn bei nüchterner Betrachtung ist das Internet für das Marketing ein weiteres, allerdings sehr potentes Instrument, das im Wettbewerb um den immer knapper werdenden Faktor Aufmerksamkeit der Kunden von immer mehr Unternehmen strategisch eingesetzt werden muß.
ROBERT FIETEN
(Management-Forschungs-Team, Köln)
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
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