Masterarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Gesundheit - Public Health, Note: 1, Donau-Universität Krems - Universität für Weiterbildung (Department für Gesundheitswissenschaften und Biomedizin, Fachbereich Pflegewissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die HIV Epidemie ist mit etwa 36,7 Millionen infizierten Menschen eine der großen Public Health Herausforderungen. Durch regemäßige konsequente Einnahme von Kombinationswirkstoffen ist HIV gut therapierbar. Individuelle Patientenberatung kann zur Verbesserung der Therapieeinnahme und dadurch zur Reduzierung der Weiterübertragung von HIV auf andere Personen beitragen. In dieser Arbeit wird untersucht, welche Adhärenz-Interventionen bei HIV-positiven Personen in der Europäischen Union angeboten werden. Aus der Evidenz zu deren Wirksamkeit werden „best-practice“-Empfehlungen zusammengefasst. Ein Rapid Review über Adhärenz-Interventionen bei HIV-positiven Erwachsenen aus der Europäischen Union wurde durchgeführt. In den Online Datenbanken BioMedCentral, BMJ, Cinhal, Cochrane Library, Livivo, Ovid, PsycInfo, Pubmed und Springer wurde nach systematischen Übersichtsarbeiten, publiziert zwischen 2012 – 2017, gesucht. Acht systematische Übersichtsarbeiten erfüllten die Einschlusskriterien. Aus diesen wurden 17 in der EU durchgeführte Einzelstudien extrahiert, analysiert und zusammengefasst. Statistisch signifikante Ergebnisse wurden durch einmal nächtliche Dosierung, Selbstmanagementstrategien, individualisierte Beratung und der Gewährleistung von Ernährung erreicht. Elf Studien berichten positive Adhärenz und/oder positive klinische Ergebnisse durch kognitive Verhaltensstressmanagement, Telefonanrufe, Informations-Motivations-Verhaltens-Skill Modell und patientenbezogene Beratung. Für die Praxis kann die Wichtigkeit der individuellen Patientenberatung abgeleitet werden. Dadurch kann auf psychosoziale, finanzielle, ernährungsbedingte Faktoren, oder Umstände, welche zur Nicht-Adhärenz führen eingegangen werden. Positive Wirkungsweisen der Adhärenz-Interventionen können in der Literatur identifiziert werden. Weitere Forschung in Bezug auf Langzeit-Adhärenz verbessernde Interventionen ist notwendig.