Obwohl die Selektionstheorie von Charles Darwin eine Grundlage für das Verständnis vielfältiger biologischer Themen darstellt und bereits junge Kinder naturwissenschaftlich erklären können, werden Aspekte der Evolutionsbiologie im Sinne der "Scientific Literacy" schwerpunktmäßig erst am Ende des Mittleren Bildungsabschlusses gelehrt. In der vorliegenden Studie wird untersucht, welche Präkonzepte Kinder in der Primarstufe zum Konzept der Anpassung haben. Im sozialkonstruktivistischen Sinne steht im Fokus, inwieweit der Naturzugang in Form von Erreichbarkeit von Natur, Naturerfahrungen, sozialen Kontakten, naturwissenschaftlich orientierten Medien und Lernorten einen Einfluss auf das evolutionsbiologische Verständnis hat. Die soziale Lage der Kinder übernimmt eine moderierende Funktion. Die Befunde legen nahe, dass bereits Primarschulkinder evolutionsbiologisch argumentieren können. Das Ausmaß des evolutionsbiologischen Verständnisses und der Naturzugänge ebenso wie der Einfluss der Naturzugänge auf das evolutionsbiologische Verständnis der Kinder variieren ressourcen- und zugangsbedingt mit der sozialen Lage. Aus den Befunden heraus ergeben sich Implikationen für die Forschung und die Unterrichtspraxis.
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