Akademische Arbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 96%, IGW International, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden wird der Timotheusbrief genauer untersucht. In 1. Timotheus 1, 9-15 schreibt Paulus seinem treuen und geliebten Mitarbeiter Timotheus, welcher in der Gemeinde von Ephesus weilt, Anweisungen für die Frauen, dass sie sich demütig verhalten, in Demut und Stille lernen und im Glauben, in der Heiligung sowie in der Liebe leben und diejenigen Aufgaben ausführen sollen, welche sie übertragen erhalten. Es ist umstritten, ob der Verfasser des Briefs tatsächlich der Apostel Paulus gewesen ist, wie dies der Brief in der Einleitung explizit erwähnt. Dagegen sprechen, dass Marcion, ein Anhänger des Apostels Paulus, aber den 1. Tim nicht in seinem Kanon der Paulusbriefe erwähnt hat. Erst nachher wurde er zu den Paulusschriften gezählt. Die sprachlichen Unterschiede zu den sonstigen Paulusbriefen seien auch erheblich. Es sind diverse Sondervokabeln im Text vorhanden, welche Paulus sonst nicht braucht. Weiter würden Daten der Pastoralbriefe nicht mit Daten der Apostelgeschichte übereinstimmen. Es wird auch gesagt, dass die Irrlehren gemäss dem 1. Tim nicht den Irrlehren zur Zeit des Paulus entsprechen würden, sondern sie würden späteren gnostischen Einflüssen aus dem 2. Jahrhundert entsprechen. Dafür sprechen, dass die altkirchliche Überlieferung den 1. Tim seit jeher zu den paulinischen Briefen gezählt hat. Das Vertrauen in die altkirchliche Überlieferung ist hoch anzusetzen. Es ist unwahrscheinlich, dass einem Pseudonym ein Werk gelungen wäre, welche von der Kirche als originäre Schriften akzeptiert worden wären. In dem Brief sind viele Bemerkungen von Paulus vorhanden, welche auf eine persönliche Beziehung des Paulus mit Timotheus hindeuten und nur von jemandem stammen können, welcher Timotheus sehr gut gekannt hat und Vertrauen zu ihm hatte. Dass sich die Sprache im Laufe eines Lebens verändert ist selbstverständlich, sodass nicht automatisch durch die Verwendung von Sondervokabeln auf einen anderen Autor geschlossen werden könne. Hörster begründet den sprachlichen Unterschied mit der Beteiligung eines Sekretärs. Genauso begründet dies Keener, der auch die Ähnlichkeit des Stils zum Lukasevangelium und der Apostelgeschichte erwähnt und darum habe auch Lukas als Schreiber hätte dienen können.