Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,7, Georg-August-Universität Göttingen, Veranstaltung: Einführung in die Exegese des Neuen Testaments: Proseminararbeit NT, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden beschäftigt sich diese Exegese, verfasst im Rahmen des Proseminars zur neutestamentlichen Exegese, mit der Wundererzählung "Die Stillung des Sturms" in Markus 4,35-41. Das Vertrauen in und der Glaube an Jesus, ebenso wie die von Gott zugesprochene außerordentliche Macht, sind die zentralen Themen der Wundergeschichte "Die Stillung des Sturms." Zum ersten Mal ist mir diese Perikope im Religionsunterricht der Grundschule als Wunder-, parallel aber auch als Glaubensgeschichte begegnet. Des Weiteren fungiert die Sturmstillung als Mut-mach-Geschichte, besonders für Kinder, die lernen müssen, mit Not und Angst umzugehen. Not, Leid und Klage dürfen immer geäußert werden, auch gegenüber Jesus, denn dieser musste – deutlich in der Sturmstillung zu erkennen – selbst Rückschläge im Leben erfahren und war dementsprechend gezwungen, sich mit mancherlei schwierigen und problematischen Situationen auseinandersetzen. Als Kind empfand ich die Geschichte zuerst als beängstigend und aussichtslos, da ein heftiger Sturm ausbricht, aufgrund dessen sich das Schiff von Jesus und seinen Jüngern immer mehr mit Wasser füllt. Dadurch, dass Jesus schläft, scheinen sie dem Unwetter ausgeliefert zu sein. Als dieser allerdings von den Jüngern geweckt wird, ist mir bewusst geworden, dass Jesus die brenzlige Angelegenheit stemmen und alle retten wird. Aufgrund der offen gebliebenen Frage der Jünger – nach der gewaltigen und mächtigen Person – am Ende der Perikope, könnte die Sturmstillung von großem Interesse sein. Immer wieder sind es Thematiken wie Jesus Autorität und Ansehen, Respekt, Wertschätzung gegenüber Jesus, die in Bibeltexten aufzufinden sind. Zur damaligen Zeit, im Grundschulalter, war mein Interesse für Bibelgeschichten bereits sehr ausgeprägt, allerdings war meine Aufnahme von Texten eine ganz andere als heute. Meine Kompetenz, Texte zu verstehen und auch sogar zu hinterfragen, entwickelte sich vermutlich erst mit dem Besuch der weiterführenden Schule. Gleichzeitig bedeutet das auch, dass ich alles glaubte, was in der Bibel geschrieben war. Für mich entsprachen alle dort festgehaltenen Geschichten der Wahrheit. Nun weiß ich aber, dass das Hinterfragen von Bibeltexten von Belang ist. Die hier vorliegende Perikope wird im Folgenden inhaltlich, wie auch sprachlich genau analysiert – mit der Intention, die Absicht des Verfassers Markus bei der Anfertigung seines Evangeliums zu verdeutlichen.