Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Schon Martin Luther hat sich dem Galaterbrief in besonderer Weise verbunden und verpflichtet gefühlt. In einer seiner berühmten Tischreden jubilierte er, dass der Galaterbrief seine "Keth von Bor" (Käthe von Bora) sei.1 Für Luther war der zentrale Aspekt des Galaterbriefs die Lehre von Christus, der die Menschen ohne Gesetzeswerke - allein aus Glauben (sola fide), allein durch Christus (solus Christus) und allein durch Gnade (sola gratia) - gerechtfertigt. In seinem Vorwort zur Erklärung des Galaterbriefs schreibt er: "Vor allen Dingen muss man wissen, was die Sache sei, davon St. Paul in dieser Epistel handelt. Und ist eben diese, dass er beweist und erhalten will, wie man durch Glauben an Christus Gottes Gnade, Vergebung der Sünden und Gerechtigkeit erlangen müsse, auf dass wir gewiss und eigentlich erkennen und wissen mögen, was die Gerechtigkeit des Glaubens sei, und was Unterschied sei zwischen dieser und allerlei anderer Gerechtigkeit." Dieser Exegese liegt die Perikope aus Gal 3,10-14 zu Grunde. Paulus beschäftigt sich in diesem Abschnitt mit dem Fluch des Gesetzes. Seine Thesen begründet er anhand von alttestamentlichen Bibelstellen. Er stellt fest, dass der Mensch, welcher auf Gesetzeswerke vertraut unter dem Fluch steht (v.10-12). Jesus Christus hat uns nun von diesem Fluch losgekauft, indem er als Sohn Gottes am Kreuz für uns starb und somit zum Fluch wurde. Durch diesen Opfertod Jesu kommt der Segen Abraham zu den Nationen (v. 14). Die Paulusbriefe des Neuen Testaments haben ein Alter von knapp 2000 Jahren und stammen aus einer der Meisten von uns fremden Kultur. Damit die Texte in unserer heutigen Kultur verstanden werden können, ist eine Auslegung notwendig. Bei jeder Auslegung ist jedoch zu beachten, dass keine Auslegung vollkommen oder abgeschlossen ist, sie wird immer Stückwerk sein (vgl. 1. Kor 13,9).
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