Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Deutsche Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: "Ein irrtümlich als geheilt entlassener Irrer, der sich an seiner Frau, die er für die Ursache und also für schuldig hält an seinem Aufenthalt im Irrenhaus, rächen will und auf dem Nachhauseweg und dem vergeblichen Suchen nach seiner Frau zum mehrfachen, bestialischen Mörder völlig unbeteiligter, zufälliger Opfer wird, bis der tödliche Schuß eines Polizisten seinem Mord- und Zerstörungsrausch ein Ende macht, ist das Thema der Erzählung Heyms." Diese kurze Beschreibung stellt Waltraut Schwarz‘ Versuch einer Inhaltsanalyse der oft als Novelle bezeichneten Erzählung Der Irre des expressionistischen Autors Georg Heym dar. Dass dabei gänzlich darauf verzichtet wird, die Eigenheiten der Präsentation des narrativen Inhalts zu beschreiben, könnte darauf zurückzuführen sein, dass dies ein wesentlich komplexeres Vorhaben wäre, als es eine reine Nacherzählung der Ereignisse in ihrer chronologischen Reihenfolge bedeutet. Wie wichtig aber eben die Beschreibung und Analyse der narrativen Gestaltung einer Erzählung sein kann, soll im Rahmen dieser Arbeit durch die Auseinandersetzung mit der strukturalistischen Erzähltheorie sowohl im theoretischen als auch im angewandten Sinn gezeigt werden. Hierzu wird nach einer Abhandlung zur Entstehung der strukturalistischen Herangehensweise an literarische Texte detailliert auf die Analysekategorie Modus eingegangen, welche wiederum durch die Parameter Distanz und Fokalisierung charakterisiert ist. Um Heyms Erzählung im zweiten Teil der Arbeit in Hinblick auf die strukturalistische Erzähltheorie fundiert beschreiben und analysieren zu können, wird in den theoretischen Abhandlungen versucht, verstärkt einen Schwerpunkt auf diejenigen Aspekte zu legen, welche auf der narrativen Ebene zur Konstitution des Bildes des Wahnsinns des Protagonisten beitragen.