Immer mehr tasten wir uns an den Nordpol heran. Der Virus des hohen arktischen Nordens ( the arctic bug ) hat uns endgültig erfasst. Auf unserer ersten Nordmeerkreuzfahrt 2012 sind wir über insgesamt 4'700 Seemeilen von Kiel über Schottland, Island und Jan Mayen nach Spitzbergen gefahren. Die Rückreise erfolgte übers Nordkap, die Lofoten und die norwegische Küste. Damit haben wir das Gefühl für die riesige Weite zu spüren bekommen. 2013 fliegen wir direkt die 3'460 km nordwärts nach Longyearbyen. Mit einem Eisbrecher umrunden wir Spitzbergen, am nördlichsten Punkt sind wir über dem 80° Breitengrad. Die Ökologie hier ist stark gefährdet, die Natur traumhaft und die Tiere faszinierend. Der Eisbär als König der Arktis hat uns schon lange in seinen Bann geschlagen. Mit seinem kräftigen Körper, dem winzigen Schwanz, den kleinen Ohren und dem dichten, fast weissen Fell strahlt der Eisbär etwas Erhabenes aus. Allein seine imposante Erscheinung löst Respekt und Bewunderung aus. Die Expedition zum russischen Archipel Franz-Josef-Land 2015 wird der Höhepunkt unserer Arktisreisen sein. Franz-Joseph-Land ist 900 km vom Nordpol entfernt und liegt östlich von Svalbard und nordwestlich von Novaja Zemlija. Der Archipel besteht aus 192 Inseln mit einer Fläche von 16'135 km². Er erstreckt sich über 375 km von West nach Ost und 234 km von Süd nach Nord, die Inseln selbst nehmen 20 % der Gesamtfläche des Archipels ein. Das arktische Klima wird stark von der ausgedehnten Vergletscherung und vom Meereis beeinflusst. Dort, wo Vegetation überhaupt möglich ist, nimmt diese meist nur 5 - 10 % der Fläche ein. Die Eisbärenpopulation wird auf ungefähr 5'000 Tiere geschätzt. Die Originalnamen der Inseln, Meeresstrassen, Gletscher und Kaps sind noch immer gebräuchlich und spiegeln die Geschichte der Entdeckung und Erforschung der Inselgruppe wieder.
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