Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,3, Universität zu Köln (Musikwissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Klaviermusik - Kulturen im 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: „1951 begann ich mit sehr einfachen klanglichen und rhythmischen Strukturen zu experimentieren und eine neue Art von Musik, sozusagen vom Nullpunkt ausgehend, aufzubauen; ich tat dies gleichsam auf cartesianische Art und Weise, indem ich mir bekannte und von mir geliebte Musik als für mein Vorhaben unverbindlich, ja ungültig ansah. Ich stellte mir Aufgaben wie: Was kann ich mit einem Ton anfangen? Was mit zwei Intervallen? Was mit bestimmten rhythmischen Beziehungen, die als Grundelemente eines rhythmisch-intervallischen Gebildes dienen könnten? So entstanden mehrere Stücke kleine Stücke, hauptsächlich für Klavier. Die Isolation allerdings, in der ich arbeitete, verurteilte meine mutmaßliche Selbstbefreiung zu teilweisem Scheitern, denn das vertraute Bartóksche Idiom schlug als stilistisches Kennzeichen... wie in meiner früheren Musik noch immer durch.“ György Ligeti 1953 beendete György Ligeti die Arbeit an den elf Klavierstücken, die er zu dem Zyklus Musica Ricercata zusammenfügte. Mit der cartesianischen Art und Weise bezieht sich Ligeti auf René Descartes Methode des philosophischen Denkens. In den „Abhandlungen über die Methode“ - „Discours de la méthode“ –werden vier Regeln aufgestellt, nach denen man vorgehen müsse, um zum wahren Wissen zu gelangen: 1. Nichts für wahr halten, was nicht so klar und deutlich erkannt worden ist, dass es nicht in Zweifel gezogen werden kann. 2. Schwierige Probleme in Teilschritten erledigen 3. Vom Einfachen zum Schwierigen fortschreiten 4. Stets prüfen, ob in der Untersuchung Vollständigkeit erreicht sei