Resilienz als Indikator für die Robustheit von gesellschaftlichen Prozessen ist allgemein positiv besetzt. Erfolgreiche gesellschaftliche Veränderungen scheinen heute hingegen eher durch Prozesse des Experimentierens unter Bedingungen von Nichtwissen gekennzeichnet zu sein. Matthias Groß untersucht solche Prozesse am Beispiel ökologischer Praxisfelder, in denen zwar Sicherheitserwartungen hoch sind, erkannte Wissenslücken jedoch unüberwindbar scheinen. Er zeigt: Der Erfolg für den Umgang mit diesem für die Gegenwartsgesellschaft typischen Spannungsverhältnis liegt nicht in hoher Resilienz begründet, sondern fußt eher in experimentellen Kulturen, die mit Nichtwissen und unvermeidbaren Unsicherheiten konstruktiv umzugehen gelernt haben.