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Dass wissenschaftliche Expertise eine wachsende Rolle in politischen Entscheidungsprozesses spielt, hat nicht erst die Coronakrise gezeigt. Schon in der Debatte um die Klimakrise, die Eurokrise, die Wirtschaftskrisen der Nullerjahre sind Wissenschaftler*innen zu wichtigen und zugleich umstrittenen Ratgeber*innen der Politik geworden, zu Stichwortgeber*innen von Bewegungen wie Fridays for Future oder zu Erklärer*innen und Mahner*innen in Zeiten des grassierenden Coronavirus. Aus demokratischen Gründen ist das nicht unproblematisch, insofern außerpolitische Experten durch Wahlen nicht…mehr

Produktbeschreibung
Dass wissenschaftliche Expertise eine wachsende Rolle in politischen Entscheidungsprozesses spielt, hat nicht erst die Coronakrise gezeigt. Schon in der Debatte um die Klimakrise, die Eurokrise, die Wirtschaftskrisen der Nullerjahre sind Wissenschaftler*innen zu wichtigen und zugleich umstrittenen Ratgeber*innen der Politik geworden, zu Stichwortgeber*innen von Bewegungen wie Fridays for Future oder zu Erklärer*innen und Mahner*innen in Zeiten des grassierenden Coronavirus. Aus demokratischen Gründen ist das nicht unproblematisch, insofern außerpolitische Experten durch Wahlen nicht legitimiert sind und einen exklusiven Status besitzen, welcher der demokratischen Gleichheit widerspricht. Grund genug, nach dem Verhältnis von Expertise und Demokratie zu fragen, nach Konjunkturen, Beharrung und Eigenlogiken dieses ebenso schwierigen wie vielleicht notwendigen Wechselverhältnisses der so unterschiedlichen und doch aufeinander bezogenen Sphären Expertentum, Politik und Demokratie.
Autorenporträt
Dr. Matthias Micus ist Akademischer Rat am Göttinger Institut für Demokratieforschung.

Dr. Eckhard Jesse ist Professor für Politikwissenschaft an der Technischen Universität Chemnitz.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jürgen Kocka gehört zu den bedeutendsten Historikern Nachkriegsdeutschlands. Er war von 1973-1988 Professor für allgemeine Geschichte an der Universität Bielefeld und von 1988-2009 Professor für die Geschichte der industriellen Welt an der Freien Universität Berlin. Von 2001-2007 war er Präsident des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) und 1998-2009 Direktor am Zentrum bzw. Berliner Kolleg für Vergleichende Geschichte Europas. Seit 2009 ist er Permanent Fellow am Kolleg »Arbeit und Lebenslauf in globalgeschichtlicher Perspektive« der Humboldt-Universität zu Berlin.