Die jüngere Diskussion zu Fragen der Unternehmensentwicklung und des Wissensmanagements thematisiert nicht selten eine Kultur der Offenheit, also des möglichst unkomplizierten Zugangs zu Informationen, die (Mehrfach-)Nutzung, Weiterentwicklung und Neuentstehung von Wissen sowie das Lernen von und in Organisationen begünstigt. So einleuchtend derartige Erkenntnisse sind, so unbefriedigend bleiben sie bei näherer Untersuchung: zum einen bleibt das Verhältnis zwischen individuellem und kollektivem Vorteilskalkül meist ungeklärt, das heißt es ist unklar, weshalb ein rationaler, wirtschaftender Akteur zur Offenheit motiviert sein sollte. Zum anderen wird der ökonomische Vorteil eines 'Mehr' an Wissen oftmals lediglich unterstellt. Wo bleibt, um den Gedanken zuzuspitzen, in einer Kultur der Offenheit, in der alle das Gleiche wissen, der Wettbewerbsvorteil? Hier kommt es darauf an, nicht das Wissen anzugleichen, sondern das spezifische, überlegene Wissen und Können, die Expertise also, herauszubilden. Sie vermag zumindest temporär Vorsprünge im dynamischen Wettbewerb zu begründen. Marina Fiedler untersucht die theoretischen Grundlagen sowie die Wechselbeziehungen zwischen Offenheit und Expertise. In einer immer weniger von materiellen Ressourcen und immer stärker von subjektgebundenem Wissen und Können geprägten Wirtschaft kommt diesem Thema strategische Bedeutung zu. Geboren 1972; Studium der Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspsychologie an der Universität München; 2002 Master of Business Research; 2003 Promotion; Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität München.
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