Über die Schlüsselgefühle unserer Zeit
Politiken der Angst, Spiralen der Enttäuschung, Menschen in Wut. In ihrem neuen Buch blickt Eva Illouz auf unsere aufgewühlte Zeit aus der Perspektive der Gefühle, die sie prägen. Angst, Enttäuschung und Wut, aber auch Scham oder Liebe sind fest in die sozialen Arrangements der westlichen Moderne eingebaut - und werden von ihrer Ökonomie, Politik und Kultur intensiv bewirtschaftet. Sie sind psychologisch relevant, moralisch bedeutsam, politisch wirksam - und hochgradig ambivalent. Das macht die Gegenwart, in der wir leben, so brisant, ja explosiv.
Illouz erhellt diese Phänomene in einer meisterlichen Komposition aus soziologischen Analysen, historischen Miniaturen und Lektüren ikonischer Werke der Weltliteratur. In präzisen Porträts der Emotionen, die Gesellschaft unter Hochspannung setzen, beleuchtet sie die Mechanismen ihres Wirkens sowie den Grund ihrer machtvollen Präsenz. Das Verblassen des amerikanischen Traums und die Fragilität der liberalen Demokratie, das Hamsterrad des Kapitalismus und die Konflikte rund um Identität, aber auch Antisemitismus, Rassismus und Misogynie: Ohne Bezug auf die Schlüsselgefühle der explosiven Moderne lassen sie sich weder verstehen noch einhegen oder bekämpfen. Das zeigt dieses so fesselnde wie zeitgemäße Buch.
Politiken der Angst, Spiralen der Enttäuschung, Menschen in Wut. In ihrem neuen Buch blickt Eva Illouz auf unsere aufgewühlte Zeit aus der Perspektive der Gefühle, die sie prägen. Angst, Enttäuschung und Wut, aber auch Scham oder Liebe sind fest in die sozialen Arrangements der westlichen Moderne eingebaut - und werden von ihrer Ökonomie, Politik und Kultur intensiv bewirtschaftet. Sie sind psychologisch relevant, moralisch bedeutsam, politisch wirksam - und hochgradig ambivalent. Das macht die Gegenwart, in der wir leben, so brisant, ja explosiv.
Illouz erhellt diese Phänomene in einer meisterlichen Komposition aus soziologischen Analysen, historischen Miniaturen und Lektüren ikonischer Werke der Weltliteratur. In präzisen Porträts der Emotionen, die Gesellschaft unter Hochspannung setzen, beleuchtet sie die Mechanismen ihres Wirkens sowie den Grund ihrer machtvollen Präsenz. Das Verblassen des amerikanischen Traums und die Fragilität der liberalen Demokratie, das Hamsterrad des Kapitalismus und die Konflikte rund um Identität, aber auch Antisemitismus, Rassismus und Misogynie: Ohne Bezug auf die Schlüsselgefühle der explosiven Moderne lassen sie sich weder verstehen noch einhegen oder bekämpfen. Das zeigt dieses so fesselnde wie zeitgemäße Buch.
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Zu hundert Prozent ist Rezensent Jens Balzer noch nicht überzeugt von Eva Illouz' Buch über (enttäuschte) Gefühle im Kapitalismus: In drei Abschnitten wendet sie sich Gefühlen von Enttäuschung über Hoffnung bis Zorn und Liebe zu und erklärt, wie diese mit dem Kapitalismus zusammenhängen und aufgrund eines vorherrschenden Konsumsdrucks immer wieder Neid auslösen. Dass viele Hoffnungen im Liberalismus nicht erfüllt wurden, verursacht eine Nostalgie, die sich die Rechten zunutze machen, lernt Balzer. Ihm gefällt zwar, dass Illouz sich vieler literarischer Beispiele von Kleist bis Proust bedient, aber vielleicht ist die suggestive Wirkung dieser Texte doch zu stark, und die "Komplexität unserer Gegenwart" lässt sich damit nur bedingt darstellen, überlegt der Kritiker, dem Illouz, so gern er sie liest, hier zu pessimistisch ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Es gibt in diesen Tagen kaum eine andere Intellektuelle, die so fundamental über die Krise der Gegenwart nachgedacht hat wie ... Eva Illouz.« Meike Feßmann Der Tagesspiegel 20241115