Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar I), Veranstaltung: Linguistische Zeitgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: „Heil Hitler, Herr Friedmann!“ So begrüßte der ehemalige Mitbegründer der RAF und spätere Verteidiger der NPD, Horst Mahler, den Moderator Michel Friedmann bei einem Interview. Mahler ist wohl das prominenteste Beispiel für den Wechsel innerhalb politischer Extreme: Vom Linksextremismus der Roten Armee Fraktion zum Rechtsextremismus der NPD – für den radikalen Anwalt scheinen diese „Ränder“ des politischen Spektrums nichts Gegensätzliches zu sein. Sind sich die extremen „Rechten“ und „Linken“ vielleicht näher als man denkt? Die Extremismusforschung geht schon länger davon aus, dass man trotz aller inhaltlichen Differenzen von gewissen strukturellen Gemeinsamkeiten ausgehen kann. Lassen sich diese Gemeinsamkeiten auch in der Sprache der Extremisten wiederfinden? Schlagen sich die strukturellen Merkmale auch auf sprachliche Äußerungen nieder? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, soll in der vorliegenden Arbeit beispielhaft die publizistische Auseinandersetzung mit der Finanzkrise extremistisch eingestufter Zeitungen untersucht werden, um diese anschließend mit den Ergebnissen der Extremismusforschung vergleichen zu können. Herausgearbeitete Deutungsmuster und deren sprachliche Realisierung werden untereinander verglichen und auf strukturelle Gemeinsamkeiten untersucht. Nach einem kurzen Überblick über die derzeitige Extremismusforschung und der methodischen Vorgehensweise folgt daher eine ausführliche linguistische Analyse ausgewählter Artikel über die Finanzkrise. Die gewonnenen Ergebnisse werden anschließend gebündelt, untereinander verglichen und auf ihre strukturellen und inhaltlichen Berührungspunkte beurteilt. Als Grundlage der Textanalyse dienen vier Zeitungen, die vom Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft werden. Die „Rote Fahne“ und „unsere zeit“ gelten hier als linksextremistisch; als rechtsextremistisch die „National Zeitung“ und die „Deutsche Stimme“. Hieraus wurde jeweils ein Artikel zur Finanzkrise ausgewählt und näher beleuchtet. Als Basis für die Untersuchung dienten außerdem diverse Forschungsliteratur über den politischen Extremismus, sowie Arbeiten zur diskursiven Analyse und deren methodisches Vorgehen.