Examensarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Latinistik - Mittel- und Neulatein, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit soll sein, den Kanon der Originallektüre im Lateinunterricht, durch den recht unbekannten Phaedrus aufzubrechen. Zudem soll der Kanon durch die Inklusion der lateinischen Rückübersetzungen eines der bekanntesten deutschen Kinderbücher, Max und Moritz von Wilhelm Busch, erweitert werden. Die Liste bekannter, lateinischer Autoren ist fast endlos mit bedeutenden Namen, wie Caesar, Cicero, Martial, Catull, Phaedrus. Ihnen allen wurde im Laufe der Jahrhunderte teils mehr, teils weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Manche wurden seit jeher gelobt und erforscht, wie Vergil, andere hingegen haben die Jahrhunderte fast in Unbekanntheit überdauert und wurden erst spät wiederentdeckt. Die Wiederentdeckung selbst bedeutete aber nicht zwangsläufig auch die Würdigung ihres Werkes. So erging es Phaedrus, dem wohl bekanntesten Fabelschreiber in lateinischer Sprache. Diese Arbeit widmet sich einer kleinen Auswahl seines reichhaltigen Werkes. Zunächst möchten wir herausfinden, wer dieser Autor eigentlich war. Wir versuchen ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, indem wir die gesicherten Fakten über sein Leben zusammentragen und im Anschluss daran einen Blick auf die Überlieferungsgeschichte seines Werkes werfen. Das führt uns zu der Frage, was denn eigentlich eine Fabel ist und was diese kennzeichnet. Diese Frage wollen wir mit einem Exkurs in die Geschichte der Fabel und die Merkmale der Fabelgattung beantworten, ehe wir uns dem Werke Phaedrus' selbst widmen. Beginnen werden wir mit einer Untersuchung zu Konstruktion der Phaedrusfabeln, um uns dann der Aussagekraft der Fabel zu widmen. Da eine generelle Analyse aller überlieferter Fabeln den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, werden wir uns hier auf einen Ausschnitt von wenigen Fabeln beschränken. Anhand dieser ausgewählten Fabeln soll später ein Entwurf für eine Unterrichtsreihe entstehen. Diese wiederum beinhaltet einen Brückenschlag in den Deutschunterricht, indem darin der deutsche Autor des 19. Jahrhunderts, Wilhelm Busch, mit aufgegriffen wird. Es wird sich zunächst mit seinem Werk Max und Moritz in lateinischer Rückübersetzung alias Maxus et Mauritius auseinandergesetzt. Dabei soll hier auch die Moralvorstellung, welche aus den sieben Bildergeschichten hauskommt, ergründet werden. Im Anschluss folgt eine kurze Analyse verschiedener Rückübersetzungen von Max und Moritz ins Lateinische unter dem Gesichtspunkt der Verwendung im Lateinunterricht als ergänzende Lektüre zu den Fabeln des Phaedrus.
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