Dies ist der fünfte Kriminalfall mit Kommissar Oskar Lindt, den man übrigens nie ohne seine Pfeife antrifft. Er scheint ein recht netter und geselliger Kerl zu sein, der sein Privatleben allerdings eher für sich behält.
Es war mein erster Kontakt mit dem Kommissar und seinem Team und als
Quereinsteiger kam ich gut zurecht.
Zwar wurden die Charaktere nicht sehr ausführlich beschrieben, aber das…mehrDies ist der fünfte Kriminalfall mit Kommissar Oskar Lindt, den man übrigens nie ohne seine Pfeife antrifft. Er scheint ein recht netter und geselliger Kerl zu sein, der sein Privatleben allerdings eher für sich behält.
Es war mein erster Kontakt mit dem Kommissar und seinem Team und als Quereinsteiger kam ich gut zurecht.
Zwar wurden die Charaktere nicht sehr ausführlich beschrieben, aber das machte mir persönlich nichts. Allerdings würde ich jedem Leser empfehlen, mit dem ersten Band um Kommissar Lindt anzufangen. In den vorherigen Büchern werden die Figuren vermutlich genauer vorgestellt, sodass man deren Handeln besser nachvollziehen kann.
Es fängt kurz angebunden mit der Tat an, um dann etwas ruhiger ein paar Beschreibungen von Kommissar Lindts Situation in der Mordkommission darzustellen.
Durch einen Zwischenfall bei einer Zeugenvernehmung hat der Kommissar nun selbst mit der Justiz zu tun, in Form einer Staatsanwältin mit dem Spitznamen die "eiserne" Lea. Körperverletzung lautet die Anklage gegen ihn.
Dies führt dazu, dass Lindt in leichte Depressionen stürzt und so in seinem Schmugglerfall nicht weiter kommt.
Zwischenzeitlich sind die Ermittler, mehr oder weniger durch Zufall, auf eine weitere Leiche gestoßen. Ob diese mit dem ersten Totschlag zusammenhängt?
In beiden Situationen gibt es jeweils eine interessante Wendung. In der Sache mit der Staatsanwältin ging es mir als Leser allerdings etwas zu schnell. Es tauchte dazu eine Figur auf, die Lindt von früher kennt. Doch auf sie wurde leider nicht weiter eingegangen, obwohl die Figur ihren Teil dazu beitrug, dass es zu dieser Wendung kam.
Auch bei der zweiten Drehung, Lindts Fall mit den Schmugglern, war ich ziemlich überrascht, welchen Weg die Beweislage einschlug. Damit hätte ich nicht gerechnet.
Ob Lindts Melancholie auch mit diesen seltsamen Träumen zusammenhängt?
Denn ihn verfolgen seit geraumer Zeit alte Fälle und so langsam hat er den Verdacht, er drehe bald durch oder werde verrückt.
Diese Träume kommen ohne Vorankündigung. Sie sind so gut in die Geschehnisse um den Kommissar herum eingeflochten, dass ich etwas brauchte um zu bemerken, dass es sich um einen Traum und nicht die Wirklichkeit handelte. Aber mit der Zeit konnte ich mit der Vorgehensweise des Autors umgehen.
Zwischendrin legte sich die Spannung immer wieder und man bekam mit, wie der Kommissar versucht, ohne Indizien und Beweise, zu ermitteln. Diese Berg- und Talfahrt machte mir nichts aus, doch dadurch konnte mich der Krimi leider nie vollständig fesseln.
Die Örtlichkeiten sind sehr schön beschrieben, ich konnte mir die Schauplätze gut vorstellen. Ebenso sind die Kapitel gut bestückt mit Abschnitten und der Krimi wird aus der personellen Perspektive erzählt. Meist aus Sicht des Kommissars.
Das Cover zeigt einen Turm des Karlsruher Schlosses auf den ein Weg zuläuft. Man sieht, dass es Herbst ist, da auf dem Weg Laub von den Bäumen liegt, die den Weg säumen.
Fazit:
Ein interessanter Karlsruher Krimi mit einem Pfeife rauchenden und Traum deutenden Kommissar.
Ich vergebe vier Sterne.
Von der Krimireihe um Kommissar Oskar Lindt ist schon erschienen:
Bucheckern (2005)
Zuckerblut (2005)
Hackschnitzel (2006)
Waldstadt (2007)