Examensarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Note: 2,0, Studienseminar für Lehrämter an Schulen Mönchengladbach, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit widme ich mich der Bewältigung von Konflikten, die im Schulalltag unter den Schülern auftreten. Einige dieser Konflikte werden ohne das Hinzuziehen einer erwachsenen Person mit oder ohne Gewalt gelöst. Oft werden aber die Probleme und Konflikte mit Gleichaltrigen, besonders wenn sie mit einer gewalttätigen Auseinandersetzung endeten, an Erwachsene herangetragen. Auf die Schule bezogen bedeutet dies, dass gerade nach Pausen oder Sportunterricht oft „Krisensitzungen“ und Diskussionen folgen. Am Ende dieser Maßnahmen stehen oft Versöhnungen und Versprechungen, die aber nur selten von Dauer sind, da die Probleme nicht an der Wurzel behandelt worden sind. Meinen Beobachtungen zufolge sind eskalierende Emotionen die häufigste Ursache für gewalttätige Auseinandersetzungen. Viele Kinder sind nicht in der Lage, ihre Gefühle zu benennen, einzuordnen und sie mitzuteilen und reagieren auf unangenehme Emotionen unreflektiert mit verbaler oder physischer Gewalt. Typische Situationen sind zum Beispiel die sogenannten „Spaßkämpfe“, aus denen (meist von einer der beteiligten Parteien unbemerkt) Ernst wird. Diese Ausführungen passen sicherlich auf fast jede Klasse einer Grundschule. Es variieren allerdings die Häufigkeit und der Grad der Auseinandersetzungen. Da ich im Rahmen meiner Ausbildung in vier verschiedenen Klassen unterrichte, stellte ich fest, dass diese Konflikte in der Klasse 3b, im Vergleich zu den anderen Klassen, vermehrt auftreten. Die Frustrationstoleranz bei den einzelnen Kindern scheint insgesamt niedriger als in anderen Klassen zu sein. Schon einzelne Bemerkungen oder Aktionen rufen nicht selten lautstarke Zurechtweisungen, Beschimpfungen oder sogar Handgreiflichkeiten hervor. Der „Ton“ untereinander ist sehr emotionsgeladen, außerdem scheint ein ständiger Machtkampf untereinander stattzufinden. Für mich stellt sich nach vielen Beobachtungen die Situation so dar, dass die Kinder weder ihre eigenen Gefühle, noch die Gefühle der anderen Kinder richtig deuten können und sie somit, um sie nicht zulassen zu müssen, einfach überschreien bzw. „wegkämpfen“.