Ein kühnes Meisterwerk - Don DeLillos großer Roman über den 11. September New York am 11. September. Eine Stadt in Asche und Rauch. In eindringlichen Bildern zeichnet Don DeLillo den Ablauf der Ereignisse nach: von den Tätern zu den Opfern, von Hamburg nach New York. Erzählt wird das Leben einer Familie, die berührende Geschichte einer Liebe, der Alltag nach der Katastrophe. Keith Neudecker, der im World Trade Center gearbeitet hat, kann sich am 11. 9. aus einem der brennenden Türme retten. Er sieht, was geschieht, ohne es zu begreifen, und schlägt sich wie in Trance zu seiner Ex-Frau Lianne und seinem kleinen Sohn Justin durch. In ihrer Verzweiflung klammern sich Keith und Lianne aneinander, sie wollen aus der Einsamkeit der Angst in ein gemeinsames Leben zurückfinden. Gespräche, vor allem in Liannes Familie, kreisen um den Schock, um den Terrorismus als ständige Bedrohung. Justin und seine Freunde versuchen im Spiel ihre Angst vor den Terroristen zu überwinden. Keith durchlebt immer wieder das Trauma der Flucht aus den Türmen, und Lianne irrt ziellos durch die Stadt. Und dann sieht sie voller Entsetzen Falling Man, einen Performance-Künstler. Nur mit einem Seil gesichert, stürzt er sich als Chronist des Zeitalters des Terrors hoch oben von den Wolkenkratzern in die Tiefe. Der Terror bestimmt die Realität. »Falling Man« ist ein weiterer Höhepunkt in DeLillos Werk. Von Neuem beweist der Autor, wie scharfsinnig und zugleich sensibel er einschneidende Ereignisse wahrnimmt. Mit großer sprachlicher Kunst und Prägnanz gelingt es Don DeLillo, das scheinbar Unsagbare überzeugend in Worte zu fassen. Die Originalausgabe des Romans erschien am 15. 5. 2007 in den USA.
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»DeLillo beschreibt nicht nur individuelle Traumata, sondern auch die Traumatisierung einer ganzen Stadt. Ohne versöhnliches Ende übrigens. Das ist sehr berührend, auch 20 Jahre danach, das noch einmal zu lesen, man hat die Bilder sofort vor Augen.« Dorothea Westphal Deutschlandfunk Kultur 20210911