Wenn leben heißt, der Welt zu trotzen Selbst innerhalb seiner Familie ist Trelawny ein Außenseiter. Als Einziger ist er in Miami geboren. Seine Eltern, Topper und Sanya, sowie sein Bruder Delano sind vor der Gewalt auf Jamaica hierher geflohen. Die Vereinigten Staaten sind für sie nie wirklich ein Zuhause geworden. Sie alle kämpfen darum, irgendwie einen Fuß auf den Boden zu bekommen – gegen Ausgrenzung und Armut, gegen Heimatlosigkeit und Rassismus. Und insgeheim weiß Trelawny, wenn überhaupt, hat nur er die Chance auf ein besseres Leben. Auf ein Leben in einer Gesellschaft, die es ihm und seiner Familie unendlich schwer macht. »Dies ist ein fesselnder Wirbelsturm von einem Buch, das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem unentwirrbaren Knoten verwebt. Hier beginnt Jonathan Escofferys Karriere. Seinem Schaffen sind keine Grenzen gesetzt.« Ann Patchett
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Um Jonathan Escoffery wirklich nachspüren zu können, sollten die Leser der deutschen Übersetzung über Englischkenntnisse verfügen, rät Rezensentin Stephanie von Oppen. Denn die Familiengeschichte jamaikanischer Einwanderer in den USA werde in Teilen in der kreolischen Vatersprache des Autors erzählt. Das wiederum sei wichtig, findet Oppen, um das Selbstverständnis der Protagonisten als auch des Autors zu verstehen. Der habe ein "stürmisches" Debüt vorgelegt, das in den 1980er Jahren spielt und dessen einzelne Kapitel sich für die Kritikerin wie Kurzgeschichten lesen. Im Mittelpunkt stehen die männlichen Verwandten des Erzählers, mit denen Escoffery die vielfältigen Perspektiven auf Identität und das Leben unter dem Existenzminimum erstaunlich souverän, unmittelbar und lässig beschreibt, findet die Rezensentin, die nicht genug loben kann, dass Übersetzer Henning Ahrens die Unübersetzbarkeit der Patwah-Sprache transparent gemacht habe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Es ist taff, aber es ist wichtig und ich kann es einfach nur sehr empfehlen.« Bremen Zwei "Cosmo" 20230128