Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Psychologie - Klinische u. Gesundheitspsychologie, Psychopathologie, Note: gut, Universität Zürich (Psychopathologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel einer jeden kinder- und jugendpsychiatrischen Untersuchung ist die Erhebung von verhaltensbezogenen Problemen, Symptomen und wahrgenommener Befindlichkeit bei Kindern und Jugendlichen. Beim Untersuchungsprozess gelten in der Regel die Erhebung der Eigen- und Familienanamnese, neben dem Einbezug verschiedener anderer Zusatzabklärungen, als wichtigste Informationsquellen (Steinhausen, 2006). Die Familienanamnese ergibt neben psychiatrischen und genetischen Aspekten wichtige Einblicke in die jeweilige Lebenswirklichkeit von Familien. Um sie zu erfassen, bedarf es spezifischer familiendiagnostischer Modelle und Instrumente. Das Ziel der Familienanamnese ist die Gewinnung eines Eindrucks von den Erziehungspersonen, ihren persönlichen Voraussetzungen, ihren Verhaltensweisen und der Wahrnehmung ihrer elterlichen Funktionen. Die Familienanamnese endet mit einer Bestandesaufnahme der inner- wie auch ausserfamiliären Bedingungen. Als äussere zählen beispielsweise die Familienzusammensetzung, der sozioökonomische Status und die Wohnsituation der Eltern. Die "innere Situation" charakterisiert sich einerseits durch die elterlich-partnerschaftliche Beziehungsqualität, den Eltern-Kind-Beziehungen, dem allgemeinen emotionalen Familienklima sowie den sich daraus ergebenden Belastungen und Problemen (ebd.). Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Erfahrung dieser "inneren Situation". Nach der Umschreibung des Begriffs "Familie" und theoretischen Überlegungen dazu, werden weitere Ausführungen zur Familiendiagnostik angestellt. In einer Übersicht - es handelt sich um eine Auswahl - werden die aktuellsten familientheoretischen Ansätze, wie beispielsweise die Familiensystemtheorie, die Familienentwicklungstheorie, die Familienstresstheorie und die Bindungstheorie knapp umrissen. Sie bilden die Basis für diagnostischen Modelle und den daraus entwickelten Instrumente wie auch für Forschungstätigkeiten in den Bereichen Prävention und therapeutische Interventionen. In Anbetracht der reichhaltigen Fülle bestehender diagnostischer Instrumente, beschränkt sich die Arbeit auf eine Auswahl. Anschliessend werden drei leistungsfähige Modelle mit dazugehörenden Instrumenten exemplarisch vorgestellt und hinsichtlich ihrer Bedeutung für Familienassessments miteinander verglichen. Das letzte Kapitel verweist auf weitere technische Verfahren der Familiendiagnostik und rundet die Arbeit mit einem Forschungsblick in die Zukunft ab.
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