Mark Jakob untersucht auf Grundlage von Archivquellen und zeitgenössischen Veröffentlichungen das Verhältnis von gesellschaftlichem Wandel, wertegeleiteter Familienpolitik und wissenschaftlicher Forschung. Von den 50er zu den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wandelte sich die bundesdeutsche Gesellschaft tiefgreifend, wie der Autor darlegt. Unter den Bedingungen dieser gesellschaftlichen Dynamik konnte die Familienpolitik immer weniger auf einen einheitlichen Begriff von Gesellschaft zurückgreifen, um ihre Politik einzubetten und zu legitimieren. Das Versprechen der Sozialwissenschaft, objektive Befunde und Deutungen gesellschaftlichen Wandels als Orientierungspunkte familienpolitischer Maßnahmen vorzulegen, konnte diese Unsicherheit nicht ausgleichen. Die institutionalisierte Kommunikation zwischen Wissenschaft und Politik war damit nur eingeschränkt fähig, ein Programm "rationaler", wissenschaftsgestützter familienbezogener Gesellschaftspolitik zu entwickeln und umzusetzen.
Der Inhalt
- Der sozialstrukturelle Wandel in der Bundesrepublik 1949-1989
- Familienpolitische Entscheidungen und Maßnahmen 1949-1989
- Weichenstellungen und Herausforderungen wissenschaftsgestützter Familienpolitik 1954-1969
- Krisen und Paradoxien wissenschaftsgestützter Familienpolitik 1969-1982
Die Zielgruppen
- Dozierende und Studierende der Geschichtswissenschaft mit Schwerpunkt Zeitgeschichte, Sozialgeschichte, Wissenschaftsgeschichte sowie der Sozialwissenschaften
- Praktiker in Politik, Verwaltung und Sozialwissenschaften
Der Autor
Mark Jakob ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Philipps-Universität Marburg.
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