Blickt man auf internationale Mode-Inszenierungen seit Ende der 1990er Jahre, fällt eine Ästhetisierung körperlicher Behinderung auf. So lief 1998 das beinamputierte Model Aimee Mullins mit geschnitzter Holzprothese in der Modenschau von Alexander McQueen. 2010 trat Mario Galla mit Beinprothese und kurzer Hose auf der Berliner Fashion Week für Michael Michalsky auf und der paralympische Athlet Oscar Pistorius war Protagonist einer Werbekampagne für Thierry Muglers Herren-Parfum-Linie 'A* Men'. So scheinen sich im High-Fashion-Bereich Prothesen von medizinischen Hilfsmitteln zu vorzeigbaren Modeaccessoires zu wandeln. Spiegeln diese Inszenierungen auch eine barrierefreie Modepartizipation von Alltagsakteuren mit körperlichen oder geistigen Behinderungen wider? Welche Anforderungen bestehen für adaptierte, modische Kleidung? Macht der Markt hierzu Angebote? Diese Publikation wirft Fragen auf und eröffnet mit interdisziplinären Beiträgen aus der Bekleidungs- und Modeforschung, den Disability Studies, der Technologie- und Designforschung sowie der ethnografisch-didaktischen Praxis einen Diskurs über Mode, Behinderung, Modepartizipation bzw. vestimentäre Inklusion.
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