»Ich hab das Gefühl, ich muss meinen Vater nur einmal anschauen, nur einmal kurz mit ihm sprechen, und schon wird sich mein ganzes Leben verändern.« Die unglaubliche, aber wahre Geschichte über einen mittellosen Jungen aus dem Trailerpark, der eines Tages erfährt, dass sein ihm unbekannter Vater ein Genie ist. Gemeinsam mit seinen Freunden macht er sich in einem alten Chevy auf die Suche nach ihm. Eine Reise quer durch die USA – das Abenteuer seines Lebens.
»Ein Ausnahmetalent in der jungen deutschen Literatur.« Claudio Armbruster / ZDF ZDF
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.06.2013NEUE TASCHENBÜCHER
Auf dem Trip
ins wirkliche Leben
„Du warst ein Retortenbaby, Francis“, dieser Satz im Abschiedsbrief seiner Mutter nach ihrem Selbstmordversuch ist das Hoffnungssignal, auf das der Achtzehnjährige verzweifelt gewartet hat. Sein Vater, angeblich ein genialer Wissenschaftler, wird ihn aus seinem sozialen Elend und von den quälenden Selbstzweifeln befreien. Die Suche nach ihm, inzwischen eine existenzielle Frage, treibt Francis auf einen Trip quer durch die USA, auch, um sich den Traum von einem Leben in der Upperclass mit einem Gewinn in Las Vegas zu erfüllen. Der Beginn einer klassischen Roadnovel, mit der üblichen Selbstfindung? Immer mehr entwickelt sich „Fast genial“ von Benedict Wells zu einer typischen Dreiecksgeschichte, denn der Freund Grover, ein echter Nerd, und die wunderschöne, labile Ann-May begleiten ihn. Das Spiel mit den Erwartungen des Helden bleibt spannend, aber trotz ungewöhnlicher Erlebnisse und manchmal hoffnungsvoller Wendungen zutiefst pessimistisch. Selbsterkenntnis und Liebe bleiben ambivalent, ihnen ist nicht zu trauen. Genauso wenig wie dem Happy End. Wenn es dieses denn überhaupt gibt.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Benedict Wells:
Fast genial. Diogenes Verlag Zürich, 2013.
336 Seiten, 10,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Auf dem Trip
ins wirkliche Leben
„Du warst ein Retortenbaby, Francis“, dieser Satz im Abschiedsbrief seiner Mutter nach ihrem Selbstmordversuch ist das Hoffnungssignal, auf das der Achtzehnjährige verzweifelt gewartet hat. Sein Vater, angeblich ein genialer Wissenschaftler, wird ihn aus seinem sozialen Elend und von den quälenden Selbstzweifeln befreien. Die Suche nach ihm, inzwischen eine existenzielle Frage, treibt Francis auf einen Trip quer durch die USA, auch, um sich den Traum von einem Leben in der Upperclass mit einem Gewinn in Las Vegas zu erfüllen. Der Beginn einer klassischen Roadnovel, mit der üblichen Selbstfindung? Immer mehr entwickelt sich „Fast genial“ von Benedict Wells zu einer typischen Dreiecksgeschichte, denn der Freund Grover, ein echter Nerd, und die wunderschöne, labile Ann-May begleiten ihn. Das Spiel mit den Erwartungen des Helden bleibt spannend, aber trotz ungewöhnlicher Erlebnisse und manchmal hoffnungsvoller Wendungen zutiefst pessimistisch. Selbsterkenntnis und Liebe bleiben ambivalent, ihnen ist nicht zu trauen. Genauso wenig wie dem Happy End. Wenn es dieses denn überhaupt gibt.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Benedict Wells:
Fast genial. Diogenes Verlag Zürich, 2013.
336 Seiten, 10,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de