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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Slavistik), Veranstaltung: Russische Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: „Jede feste Gestalt, jeder eindeutige Gedanke, jedes ausgesprochene Wort kam ihnen als tot und verlogen vor.“ Bereits in diesem Ausspruch von Kirill Pigarev wird das Wissen um das Spannungsverhältnis zwischen Gedanken und Worten deutlich. In der Lyrik der russischen Romantik war das Misstrauen gegenüber der Sprache ein wichtiges lyrisches Motiv und zugleich insbesondere bei den Symbolisten ein zentraler…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Slavistik), Veranstaltung: Russische Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: „Jede feste Gestalt, jeder eindeutige Gedanke, jedes ausgesprochene Wort kam ihnen als tot und verlogen vor.“ Bereits in diesem Ausspruch von Kirill Pigarev wird das Wissen um das Spannungsverhältnis zwischen Gedanken und Worten deutlich. In der Lyrik der russischen Romantik war das Misstrauen gegenüber der Sprache ein wichtiges lyrisches Motiv und zugleich insbesondere bei den Symbolisten ein zentraler Bestandteil. Diese Thematik findet sich auch in Fedor Tjutčevs Gedicht Silentium! als ein bedeutender Schwerpunkt wieder. Keineswegs vermag in Silentium! ein anderer Vers als „Der ausgesprochene Gedanke ist Lüge“ (II, 4) die Problematik in stilistischer und inhaltlicher Form prägnanter festzuhalten. Diesem Vers erfuhr auch künftig noch eine tragende Rolle, denn er entwickelte sich zum Leitspruch der russischen Symbolisten und könnte zudem auch den Titel von Tjutčevs Lebenswerk schmücken. Deshalb wirft sich die Frage auf, inwiefern in Silentium! die Problematik der Sprachskepsis und -kritik verarbeitet wurde und wie sich diese auf das Welt- und Menschenwelt auswirkt. Eine Analyse, die sich am Interpretationsschema von Prof. Dr. Birgit Harreß orientieren wird, soll darüber Aufschluss geben. Im ersten Kapitel gilt es, kritisch zu untersuchen, wie sich der allgemeine Weltzustand und darüber hinaus die Beziehung zwischen Weltordnung und Weltbewohnern gestaltet. Anschließend soll diese Erkenntnis in eine räumliche und zeitliche Konkretisierung eingeordnet werden. Im zweiten Teil wird unter anderem herauszustellen sein, wie sich die existentielle sowie soziale Verfassung des lyrischen Ichs in die Figurenkonzeption eingliedern. Ein weiteres Ziel besteht darin, zu analysieren, ob und inwieweit das lyrische Ich beispielsweise hinsichtlich körperlicher oder sexueller Gestaltung als lyrische Figur charakterisiert werden kann. Interessant erscheint zudem, eine Figurenperspektivierung unter den Aspekten der Kommunikation, Beziehung zu Raum und Zeit sowie Perspektivierung der lyrischen Haltung vorzunehmen. In der Gesamtheit soll die Analyse des Welt- und Menschenbildes in Tjutčevs Silentium! einen differenzierten Standpunkt zur Thematik ermöglichen und exemplarisch darstellen, welche enorme Bedeutung diesem Gedicht innerhalb der philosophischen Naturlyrik, der Betrachtung von Sprachskepsis und -kritik, der Epoche der Romantik, der Symbolistenbewegung sowie der gesamten russischen Lyrik widerfährt.