Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Psychologie - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Werte und Ziele, Sprache: Deutsch, Abstract: 0. Einleitung Die Reaktionen der sogenannten islamischen Welt auf die Mohammed-Karikaturen der dänischen Tageszeitung „Jyllands-Posten“, die im Herbst letzten Jahres veröffentlicht wurden, gehörten in den ersten Wochen diesen Jahres zu den wichtigsten Themen der deutschen Zeitungen. Fotos von brennenden Flaggen und Puppen, wutentbrannte Gesichter, Beschreibungen von terroristischen islamischen Gruppierungen und Umfragen mit Titeln wie „Jeder Dritte hat Angst vor dem Islam“ wurden dem Leser präsentiert. Das Resultat solcher Darstellungen sind Skepsis, Ablehnung, Vorurteile bis hin zur Entstehung beziehungsweise Verstärkung von Feindbildern. Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich in erster Linie mit dem sozialpsychologischen Terminus Feindbild. So beinhaltet der erste Teil der Arbeit eine ausführliche Grundlagenklärung des Begriffes. Dabei werden neben einer Definition, die Voraussetzungen zur Entstehung von Feindbildern und somit auch die sozialpsychologischen Termini Stereotype und Vorurteile dargestellt. Anschließend wird in Ansätzen skizziert, ob und inwieweit in den letzten Jahren in Deutschland vom Islam als Feindbild gesprochen wurde. Der letzte Teil der Hausarbeit beschäftigt sich mit der Darstellung des Islams anlässlich der Karikaturendebatte in den deutschen Printmedien. Für diese Untersuchung wird jeweils ein Beitrag aus den überregionalen Wochenzeitungen „Die Zeit“ und „Stern“ verwendet. Die Auswahl dieser Zeitungen beruht auf dem unterschiedlichen Leserpublikum („Boulevardzeitung“ vs. „seriöse Zeitung“, illustrierende Zeitung vs. textorientierte Zeitung, unterschiedliche politische Ausrichtung, etc.). Bei der Analyse werden die Darstellungsformen der Problematik unter Einbeziehung der oben genannten theoretischen Grundlagen untersucht. Ziel der Untersuchung ist es, herauszufinden, ob bei der Darstellung in den aktuellen deutschen Medien tatsächlich von einem Feindbild Islam gesprochen werden kann. Die Printmedien haben im Zeitalter des Fernsehens und des Internets einen entscheidenden Einfluss auf die Herausbildung und Vertiefung von Meinungen, Denkweisen und den daraus resultierenden Vorurteilen und Stereotypen bis eben hin zu Feindbildern, welche in einer modernen globalisierten Welt abgebaut und nicht vertieft werden sollten.