Ein Thriller, der sich sehr gut lesen lässt. Allerdings gilt es, zunächst durch das erste Kapitel zu kommen. Das liest sich etwas zäh. Eine der wenigen Schwachstellen des Buches. Die folgenden Kapitel lassen sich in einem Fluss lesen.
Was mir im Verlauf des gesamten Buches sehr gut gefallen hat,
ist, dass die Autorin nicht ein einziges mal auf irgendetwas ewig herumreitet, um künstlich(e)…mehrEin Thriller, der sich sehr gut lesen lässt. Allerdings gilt es, zunächst durch das erste Kapitel zu kommen. Das liest sich etwas zäh. Eine der wenigen Schwachstellen des Buches. Die folgenden Kapitel lassen sich in einem Fluss lesen.
Was mir im Verlauf des gesamten Buches sehr gut gefallen hat, ist, dass die Autorin nicht ein einziges mal auf irgendetwas ewig herumreitet, um künstlich(e) Spannung zu erzeugen. Nein, sie schafft es auch so, echte Spannung hervorzulocken. Da erinnert sie ein klein wenig an Jussi Adler Olsen. Nur mit dem Unterschied, dass die von ihr ausgelöste Spannung leise und unterschwellig kribbelnd daherkommt da sie einen anderen Verlauf ihres Spannungsbogens gewählt hat.
Schreibstil und Ausdrucksweise sind gut gewählt und tragen zum Lesefluss bei. Dass sich Susanne Saygin nicht scheut auch unflätige Sprechweise zu verwenden, wenn es angebracht ist, nämlich aus den Mündern einiger ihrer dargestellten Milieucharaktere, macht diese glaubwürdig und haucht ihnen Leben ein.
Was die Protagonisten betrifft, da wiederum wirkt Simone, Cans Vorgesetzte, am glaubwürdigsten.
Überzogen, doch deshalb nicht unsympathisch, wirkt gelegentlich Isa. Sie hat mich mit ihren Möglichkeiten an mancher Stelle erinnert an Mari aus Pekka Hiltunens "Die Frau ohne Gesicht".
Allen Protagonisten gemein ist, dass sie Ecken und Kanten haben und nicht einfach nur dahergeschlendert kommen, sondern Charakter haben und ihren eigenen Weg unbeirrt gehen. So bleibt es auch nicht aus, dass es zu manchen überraschenden Wendungen oder Gesprächsinhalten kommt, wo etwas nicht Vorhersehbares geschieht oder gesagt wird, und dem Leser ein "wow, das hätte ich nicht gedacht" abluchst.
Durchweg hat sich die Autorin für eine gewisse Art Reinheitsgebot ihres Flechtwerkes entschieden. Es ist alles stimmig und greift ineinander. Es gibt nichts Überflüssiges und kein Faden hat ein loses Ende.
Dass die Autorin die Themen sehr gut recherchiert hat, ist zweifelsohne sichtbar, denn das Realitätsnahe des Buches ist durchaus als authentisch anzuerkennen.
Ein Thriller, der die Genrebezeichnung meiner Meinung nach zu recht trägt. Mich hat er angesprochen und mitgerissen.
Er hat wenige Schwachstellen, ist glaubwürdig, sehr gut zu lesen und würde mich weitere Bücher -in der oder ähnlicher Richtung- von Susanne Saygin lesen lassen.