Dem einfachen Feldwebel Anton Schmid aus Wien gelang es, während der deutschen Besatzung in Litauen Hunderte jüdische Menschen zu retten. Wie Oskar Schindler requirierte er die Gejagten für vermeintlich dringende Arbeiten, verschaffte ihnen Papiere und bewahrte sie so vor dem Tod. Er riskierte es sogar, Internierte aus dem Ghetto von Wilna herauszubekommen - wofür er mit dem Leben bezahlte. Er flog auf, wurde vor ein Kriegsgericht gestellt und im April 1942 hingerichtet. Wolfram Wette erzählt erstmals die ganze Geschichte dieses weitgehend unbekannten Helden und beleuchtet den bis heute gehemmten Umgang mit seinem Andenken.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Hannah Arendt verglich die Geschichte des Anton Schmid mit einem "Lichtstrahl inmitten dichter, undurchdringlichster Finsternis". Es ist die Geschichte eines unbesungenen Helden. Anton Schmid war als Feldwebel in Wilna stationiert, wo kurz nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion zehntausende von Juden ermordet wurden. Die Mordmaschinerie verlangsamte sich erst, als die Wehrmacht Arbeitssklaven brauchte. Schmid nutzte die Chance und stattete Hunderte von Juden mit den nötigen Papieren aus. 1942 wurde er zum Tode verurteilt und am 13. April hingerichtet. Sehr beeindruckt liest Rezensent Christian Staas dieses Buch, das angesichts der wenigen Quellen natürlich keine Biografie werden konnte, doch wie sich der Freiburger Historiker seinem Sujet nähert, mit Empathie und quellenkritischem Blick nämlich, das ringt dem Rezensenten großen Respekt ab.
© Perlentaucher Medien GmbH
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überaus beeindruckend Hermann Theissen Süddeutsche Zeitung 20130806