Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Noch bis vor wenigen Jahren galt das katholische Arbeitermädchen vom Land als Inbegriff für Bildungsbenachteiligung (vgl. Boldt 2008, S. 136). 1953 waren in Deutschland nur etwa 30 Prozent der Abiturienten weiblichen Geschlechts. Diverse Trendstatistiken zeigen jedoch, dass es in den letzten Jahren zu einem geschlechtsspezifischen Wandel in Bezug auf den Bildungserfolg gekommen ist, von dem nicht nur das deutsche Bildungssystem betroffen ist. In Deutschland stieg der Anteil der weiblichen Abiturien seit etwa Mitte der 50er Jahre kontinuierlich an, was zur Folge hatte, dass bereits 1980 im bundesdeutschen Durchschnitt ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen an den Gymnasien vorherrschte. Gleiches gilt für den Anteil weiblicher Lehrer an den deutschen Schulen. Lag dieser an allgemeinbildenden Schulen noch vor etwa 60 Jahren bei ca. 35 Prozent, beträgt er heute über 70 Prozent (vgl. Neugebauer 2011, S. 235). Dieser Wandel ist besonders gut an den deutschen Grundschulen zu beobachten. Hier beträgt der Anteil des weiblichen Lehrpersonals inzwischen ca. 86 Prozent (vgl. Preuss-Lausitz 2008, S. 125). Es ist in diesem Zusammenhang bemerkenswert, dass seit Anfang der 90er Jahre mehr Mädchen als Jungen das Gymnasium erfolgreich abschließen. Abbildung 1 bezieht sich auf die bisher beschrieben Entwicklungen und verdeutlicht zudem, dass bereits 2007 56 Prozent aller Abiturienten weiblich waren.
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