Melanie Rennert

Feministischer DIY Punk in Indonesien (eBook, PDF)

Emanzipatorische Bewegungspraxen zur (Selbst-)Ermächtigung und politischen Sensibilisierung

• Format: PDF

Produktbeschreibung

Feminismus, Frauenbewegungen und Kämpfe um Geschlechtergleichheit sind in Indonesien heute genauso kraftvoll und vielfältig, wie sie auch fragil und angreifbar sind. Politische Entwicklungen sowie kulturell geschaffene normative Ordnungsvorstellungen schaffen immer wieder neue Rahmenbedingungen und Konstellationen für Kämpfe feministischer Bewegungen. So auch in der indonesischen Punksubkultur. Wie in vielen anderen Ländern auch ist diese männlich dominiert. In ihr können Mädchen und Frauen kaum partizipieren. Qua ihres Geschlechts wird ihnen eine aktive Beteiligung nach individuellen Bedürfnissen nicht zugetraut oder sogar abgesprochen. Trotz und sogar wegen ihrer Minderheitenposition setzen sich einige Mädchen und Frauen im indonesischen Punk gegen die männliche Dominanz aktiv ein. Am Beispiel des Subgenres DIY Punk zeigt Melanie Rennert, mit welchen Mitteln, Diskursen und Strategien sich Mädchen und Frauen dabei positionieren. Sie stellt dar, wie sich feministischer Aktivismus einen Raum in der politischen und gesellschaftlichen Öffentlichkeit im indonesischen DIY Punk und weit darüber hinaus schafft. Mit dem Konzept von Gegenöffentlichkeit zeigt Melanie Rennert, wie sich Mädchen und Frauen in Indonesien mit feministischer Gesellschaftskritik medial und mit der Praxis einer präfigurativen Politik selbst ermächtigen. Anhand von sozialen Medien, Grrrl-Zines, so genannten LadyFast-Veranstaltungen sowie Wohn- und Kulturprojekten können die Leser:innen dieses Buches den Aktivismus einer feministischen Bewegung in Indonesien als eine Gegenöffentlichkeit kennenlernen. Dabei wird mit Hilfe der wissenschaftlichen Analyse von Ursachen und Ausprägungen der geschaffenen Gegenöffentlichkeiten im DIY Punk ein exemplarisches Bild für die konflikthafte Position der jungen Generation Indonesiens gezeichnet, die in einer postautoritären Gesellschaft ihre Bedürfnisse im Kontext aktueller (religiös-)konservativer bis hin zu fundamentalistisch orientierter gesellschaftlicher Erwartungshaltungen aushandeln muss.

Produktdetails

• Verlag: regiospectra Verlag Berlin
• Seitenzahl: 330
• Erscheinungstermin: 25. Juli 2024
• Deutsch
• ISBN-13: 9783947729579
• Artikelnr.: 71321264

Inhaltsangabe

Abstrakt vii Abstract ix Danksagung xi Abbildungsverzeichnis xvii Kapitel 1 Einleitung 1 1.1 Ausgangslage 3 1.1.1 Indonesien im normativen Spannungsverhältnis heute 3 1.1.2 Zeitgenössische feministische Diskurse und Praxen in Indonesien 12 1.2 Untersuchungsgegenstand, Erkenntnisinteresse, Forschungsfragen 18 1.3 Forschungsstand 21 1.4 Aufbau der Arbeit 27 Kapitel 2 Subkulturelle Bewegungspraxen als emanzipatorische Gegenöffentlichkeiten 31 2.1 Theoretische Begründung des Subkulturbegriffes 32 2.2 Subkulturelle Bewegungen als Fusion soziokultureller und soziopolitischer Praxen 42 2.3 Gegenöffentlichkeit als gegenhegemoniale Praxis 49 2.4 Gegenöffentlichkeiten im Punk: Zwischen Do-It-Yourself und feministischer Kritik 53 2.4.1 Feministische Interventionen: Riot Grrrl 53 2.4.2 Analoge und digitale Gegenöffentlichkeiten – Grrrl-Zines und Netzfeminismus 58 2.4.3 Präfigurative Politik als praktische Inszenierung von Gegenöffentlichkeit 67 2.5 Zusammenfassung 70 Kapitel 3 Methodologie 75 3.1 Rekonstruktive Sozialforschung als Forschungsparadigma 75 3.2 Orientierung im Feld und kritische Reflexion 77 3.3 Bestimmung von Untersuchungsgegenstand und Forschungsfeld 85 3.4 Methoden der Datenerhebung und Auswertung 87 3.5 Zusammenfassung 92 Kapitel 4 Indonesischer Punk, DIY Punk und feministische Projekte 93 4.1 Entstehungshintergrund 94 4.2 Feministische Projekte im indonesischen DIY Punk 98 4.2.1 Kolektif Betina 98 4.2.2 LadyFast und LadyFast#2 101 4.2.3 Ini Scene Kami Juga! 107 4.2.4 Needle n‘ Bitch 109 4.2.5 Die Grrrl-Zine-Kultur 112 4.3 Zusammenfassung 118 Kapitel 5 Der normative Referenzrahmen für feministisch-subkulturelle Bewegungspraxen 121 5.1 Erfahrungsraum normative Subordination aufgrund von Geschlecht 123 5.2 Punk als emanzipatorischer Raum 132 5.3 Wahrgenommene normative Subordinationen und sexualisierte Übergriffe 138 5.3.1 Patriarchale Strukturen und Objektivierungsmechanismen 139 5.3.2 Sexualisierte Gewalterfahrungen 145 5.3.3 Weibliche Konkurrenz und Rivalität 151 5.4 Zusammenfassung 153 Kapitel 6 Digitale Gegenöffentlichkeit Instagram: Emanzipatorische und pädagogische Implikationen 155 6.1 Selbstinszenierung als strategischer Akt 159 6.2 Soziale und finanzielle Mobilisierung 167 6.3 Strategisches framing durch consciousness raising 170 6.4 Hashtag-Aktivismus und Instagram-Kampagnen 180 6.5 Zusammenfassung 189 Kapitel 7 Analoge Gegenöffentlichkeiten: Politischer Aktivismus durch mediatisierte subkulturelle Artefakte 193 7.1 Grrrl-Zines als materialisierte Politisierung des Privaten 195 7.1.1 Ästhetische und inhaltliche Struktur der indonesischen Grrrl-Zines 195 7.1.2 Selbstermächtigungspraxis der indonesischen Grrrl-Zines 213 7.1.3 Feministisch-pädagogische Praxis und consciousness raising 217 7.1.4 Individuelle und kollektive Identitätsbildung 222 7.2 Aktivistische Filmkunst: Ini Scene Kami Juga! 225 7.2.1 Ästhetik und Praxis von Do-It-Yourself und Do-It-Together 225 7.2.2 Framing zur politischen Mobilisierung 228 7.3 Zusammenfassung 234 Kapitel 8 Politik der ersten Person: Präfigurative Gegenöffentlichkeiten 239 8.1 Präfigurative Politik: LadyFast und LadyFast#2 240 8.1.1 Exklusive Kulturproduktion als feministische Praxis 241 8.1.2 Kulturraumproduktion als emanzipatorischer Akt 243 8.1.3 Feministisch-pädagogische Subkulturpraxis 248 8.2 Feminismus und präfigurative Politik im Kollektiv Needle n‘ Bitch 251 8.2.1 Präfigurative Raumkonstitutionen 252 8.2.2 Praxis von autonomen und hierarchiefreien Lebenswelten 254 8.2.3 Craftivism als ökonomische Alternative 257 8.2.4 Präfigurative Wissensproduktion und Netzwerkarbeit 260 8.3 Zusammenfassung 263 Kapitel 9 Zusammenfassung und Ausblick 267 Analysiertes Material 287 Literaturverzeichnis 289