Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Literaturwissenschaften), Veranstaltung: Interkulturelle Germanistik/ Sprach-, Kommunikations-, und Mediengeschichte. Interkulturalität in Literatur und Bildender Kunst., Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Nach Goethes „Italienischer Reise“ galten im 19. Jahrhundert Burckhardts „Cicerone“ und Gregorovius „Wanderjahre in Italien“ als Klassiker der Italienliteratur. Die Werke setzen jedoch unterschiedliche Schwerpunkte. „Cicerone“ bezieht sich eher auf die italienische Kunstgeschichte, bei Goethe steht Rom und die Antike bzw. Renaissance im Mittelpunkt, Gregorovius legt den Fokus auf die Geschichte. Er liefert keinen allgemeinen Überblick, sondern greift einzelne Landschaften und Orte heraus und erläutert dann den historischen Kontext dieser „Szenerien“. Der Untertitel seines hier untersuchten Werkes lautet denn auch: „Figuren, Geschichten, Leben und Szenerie aus Italien“. Wegen seiner Kenntnisse italienischer Geschichte und Mentalität, der tiefen Verbundenheit seinem Arbeitsgegenstand gegenüber und nicht zuletzt auf Grund seines jahrzehntelangen Aufenthaltes in Italien wird Gregorovius auch als Exempel eines „Deutsch-Römers“ bezeichnet. Die Italiendarstellung in den „Wanderjahren“ kann als Beispiel interkulturellen Arbeitens und Wirkens bezeichnet werden; die vorliegende Arbeit beschreibt im Lichte dieser These Entstehung des Werkes, die Herangehensweise und Art des Reisens des Autors sowie den historischen Kontext und die politischen Ansichten von Gregorovius. Als wichtigste Quellen dienten mir die von Eberhard Haufe herausgegebene Sammlung „Deutsche Briefe aus Italien. Von Winckelmann bis Gregorovius.“ mit aussagekräftigen Briefen von Gregorovius an seinen Freund und Staatssekretär Hermann von Thile, der Aufsatz „Goethe und Gregorovius vor der italienischen Landschaft.“ von Herbert Lehmann, sowie das für dieses Thema wegweisende Werk „Ferdinand Gregorovius und Italien. Eine kritische Würdigung.“, das von Arnold Esch und Jens Petersen herausgegeben wurde und mehrere Aufsätze diverser Autoren zum Thema enthält.