Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Veranstaltung: Weltbild und sakrale Landschaft im Andenraum von der vorspanischen Zeit bis heute , Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit wird sich mit einer einzelnen Epoche aus der langen inkaischen Vorgeschichte und einem einzelnen Themenbereich aus dem großen Gesamtkomplex dessen beschäftigen, „was– wie Disselhoff sagt–, vorher war“. Fernhandel und Sakralisierung der Umwelt in archaischer Zeit im Andenraum lautet das Thema dieser Arbeit. Nach einer durch den Titel bereits vorgegebenen geographischen und zeitlichen Einordnung des Themas, wird die Entwicklung des Fernhandels im Kontext des zuvor zu beschreibenden Andenraums des Archaikums dargestellt. Welche Faktoren eine Rolle bei der Entwicklung des Fernhandels spielen und welche Bedeutung den gesellschaftlichen Strukturen in diesem Kontext zukommt, wird zu zeigen sein. Denn, wie Golte schreibt, „da es nun aber schon für die Anfänge der Kulturentwicklung deutliche Hinweise auf einen großräumigen, nicht nur zufälligen und sporadischen Austausch materieller Güter und Informationen im gesamten Andenraum und darüber hinaus gibt, sollte dies in den Vorstellungen vom Charakter der gesellschaftlichen Entwicklung in diesem Raum Berücksichtigung finden“. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Sakralisierung der Umwelt. Da es, wie zu zeigen sein wird, eindeutige Verbindungen zwischen dem archaischen Fernhandel und bestimmten Pharaphernalien jener Zeit gibt, liegt die Verbindung der beiden Themengebiete- Religion (bzw. Kult) und Wirtschaft- nahe. Häufig über weite Strecken gehandelte, teilweise sogar sehr exotische, Güter erfüllten keineswegs nur die Aufgabe der Existenzsicherung, sondern wurden auch für religiöse, kulturelle und/oder spirituelle Zeremonien verwendet. Die Interaktion der beiden Themengebiete wird auch in der Aussage von Golte durch seine Verknüpfung von Gütern und Informationen angedeutet. Anhand eines in der Literatur vielfach diskutierten Fallbeispiels, dem Fernhandel mit den Spondylusmuscheln, wird veranschaulicht, wie Wirtschaft und Religion im Andenraum des Archaikums interagierten.