Wie kann aus lebenslangem Fernweh plötzlich Heimweh werden? Was muss geschehen, um eine tiefe Sehnsucht nach fernen Inseln und der Entdeckung der Welt radikal aufzugeben? Der Roman erzählt vor allem von den einschneidenden Erlebnissen seines Protagonisten auf Reisen. Zu Wendepunkten seiner Leidenschaft werden die dramatischen Begleitumstände einer Familiengründung und ihr nervenaufreibender Zusammenbruch. Ture, Teenager in einer norddeutschen Kleinstadt, bekommt von seinem älteren Bruder einen Reiserucksack geschenkt, Initialzündung für den Ausbruch aus der öden ländlichen Heimat. Das heftige Verlangen auf Entdeckungsfahrten zu gehen, überkommt ihn in immer kürzeren Abständen. Eine erste Tramptour über den Balkan endet in Herzschmerz und Liebeskummer. Der studentische Karibiktraum auf einer einsamen Insel gipfelt im Clash der Kulturen. Das Fernost-Abenteuer eines sinnsuchenden Mittdreißigers entpuppt sich als lebensbedrohlicher Albtraum. Erfahrungen, die der Faszination des Aufbruchs keinen Abbruch tun. Inzwischen in Berlin lebend, begegnet Ture einer neuen Liebe: Antonia. Beide verbindet die unbändige Lust auf ferne Länder. Mehrmals im Jahr begeben sie sich auf Exkursionen rund um den Globus. Sie gründen eine Familie. Ihre Tochter Tara kommt kränklich zur Welt, bleibt jahrelang beeinträchtigt und wird so zur harten Belastungsprobe. An ein unbeschwertes Reisen ist überhaupt nicht mehr zu denken, wenige Versuche scheitern kläglich. Aber das Fernweh bleibt. Jahre später wagen sie sich noch einmal zu dritt in den Urlaub. Auf der griechischen Insel Naxos entwickeln sich die »schönsten Wochen des Jahres« zum traumatisierenden Horrortrip. Überdies grassiert die Corona-Pandemie und peinigt die Familie zusätzlich. Es gibt nur mehr einen klaren Gedanken: Schleunigst zurück nach Hause! Doch der Weg wird weit und vor allem lebensgefährlich ... Coming-of-Age-, Reise- und Familienroman - wobei die lineare Handlung durch Wechsel der Erzählperspektive und Zeitebenen gebrochen wird. Der auktoriale Er-Erzähler, der tiefer in die Psyche der Figuren eindringt, wechselt sich mit der anekdotisch berichtenden Ich-Form ab. Der Roman basiert in weiten Teilen auf wahren Begebenheiten.
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