Die ältesten Aphorismen waren einzelne Lehrsätze, die jüngeren sind doktrinäre Feinde von Doktrinen. Bis heute doktern sie an uns herum. In idealen Bonmots führen die vorherrschenden Ideologien, Normen und Usancen einer Zeit sich selbst ad absurdumm, und "credo, quia absurdum". "Sprachkürze gibt Denkweite." (Jean Paul) "In die Geschichte gehen Sätze mit höchstens sieben Wörtern ein." (Hugo Steinhaus) "Ein lakonisches Volk sind wir nicht." (Johannes Gross) "Ein Haufen aufs Geratewohl hingeschütteter Dinge ist die schönste Weltordnung." (Heraklit, um 500 v. Chr.) "Der Witz ist das Prinzip und Organ der Universalphilosophie." (Friedrich Schlegel) "Der Aphorismus ist nur aus seiner Stellung zwischen Philosophie und Poesie beschreibbar." (Stefan Fedler, 1992) "Alles Schreiben ist aphoristisch." (Jacques Derrida, 1979)
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