Die jährlich gefeierten Feste zu Ehren des Gottes Osiris, des Herrschers des Totenreiches, in der Stadt Abydos, Begräbnisort der frühesten Könige Ägyptens, zählten zu den wichtigsten religiösen Feierlichkeiten im alten Ägypten. Menschen aus dem ganzen Land reisten dorthin, um an den Feiern teilzunehmen und durch die Aufstellung einer Stele ihre ewige Festteilnahme zu sichern. In ihrer Studie bietet Zsuzsanna Végh eine systematische Untersuchung der Inschriften dieser Stelen und schafft dadurch eine umfassende Studie über Ursprung, Entwicklung und Gestaltung der Osirisfeste vom Alten (ca. 2686-2160 v. Chr.) bis ins Mittlere Reich (2055-1650 v. Chr.). Die Rekonstruktion, wie landesweit verbreitete religiöse Konzepte in die lokalen Kulte integriert wurden und dann die neu geschaffenen Vorstellungen überregional übernommen wurden, bietet ein faszinierendes Fallbeispiel für die Entstehung und Tradierung religiösen Wissens im Alten Ägypten. 2010 Magisterabschluss in der Ägyptologie und der ungarischen Philologie an der Eötvös Loránd Universität, Budapest; 2016 Promotion an der LMU München; 2017-18 Reisestipendiatin des Deutschen Archäologischen Instituts; 2019 Lehrbeauftragte, University of Edinburgh; 2020 Project Curator, British Museum, Circulating Artefacts project.
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