Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Wissenschaftliche Politik), Veranstaltung: Internationale Migration, Sprache: Deutsch, Abstract: Was zählt als Sicherheitsproblem? Wieso werden manche Themen zu Sicherheitsproblemen und andere nicht? Wie nutzt die Politik Bilder der Bedrohung? Von besonderer Bedeutung ist hier, dass Wahrnehmung subjektiv ist, daher auch eine sozialkonstruktivistische Theorie als Analyserahmen. Der Fokus liegt auf dem Sprechakt als Kernstück der Theorie. Als Analysegrundlage dient das Stockholm-Programm, welches von 2010 bis 2014 die politische Agenda für innere Sicherheit und damit auch für Migrationskontrollpolitiken in der EU setzte. Die Arbeit gliedert sich in fünf Abschnitte. Der erste Abschnitt nach der Einleitung gibt einen kurzen Überblick über den Forschungsstand zu Sicherheitstheorien bezüglich Internationaler Migration. Der zweite Abschnitt stellt die Theorie der Versicherheitlichung dar. Eine Erläuterung des methodischen Vorgehens schließt diesen zweiten Teil ab. Er gründet sich darauf, Versicherheitlichung anhand der qualitativen Inhaltsanalyse zu untersuchen, wie von Buzan, Waever und deWilde vorgeschlagen. Da diese Arbeit den Fokus auf den aktiven Prozess der Versicherheitlichung erweitern soll, bezieht sich die Arbeit auch auf die Kategorienbildung von Philippe Bourbeau. Er stellte sie erstmals 2012 in seinem Buch "The Securitization of Migration"vor. In diesem untersucht er die Versicherheitlichung in Frankreich und Kanada. Der Bezug auf die Kategorien Bourbeaus wird fragmentarisch erfolgen, denn mit seiner Hilfe soll nur untersucht werden, welche Rolle Frontex und EUBAM1 bei der Versicherheitlichung spielen. Der dritte Teil enthält eine qualitative Inhaltsanalyse des Stockholmer Programms. Daran anschließend wird der Prozess der Securitization am Beispiel der Grenzschutzagentur Frontex und dem Drittstaatenabkommen "EU Border Mission Ukraine and Moldova" (EUBAM) aufgezeigt. Im vierten Teil steht im Mittelpunkt, wie Migration als Sicherheitsproblem in der europäischen Gesellschaft dargestellt werden konnte und wie das Abkommen EUBAM im Kontext der Versicherheitlichung von Migration nach Europa zu verstehen ist. Hier spielt auch die Rolle von Identitäten eine Rolle. Im fünften Teil werden Fazit und Ausblick gegeben. Relevante Literatur stammt unter anderem von Juliane Seehase und Stephanie Deimel über Frontex und EUBAM. Thierry Balzacq und Philippe Bourbeau geben einen tieferen Einblick in die Theorie der Versicherheitlichung. Jef Huysmans erläutert die Relevanz von Normen und Identitäten für die Konstruktion von Sicherheitsproblemen