Alltagsarchäologie und Gegenwartsstenographie Remix 2 ist ein Fortsetzungsroman. Daher die 2 im Titel. Vor vier Jahren erschien Remix 1 eine Sammlung von Stuckrad-Barres besten journalistischen Texten und damit eine perfekte Ergänzung seiner erzählerischen Werke wie Soloalbum und Livealbum. Die Grenzen zwischen literarischer und journalistischer Produktion haben sich bei Stuckrad-Barre seither immer mehr verwischt. Der Autor als Jäger, Sammler und Kronzeuge. In einem Schweizer Chemielabor sucht er nach Bomben, bei Paola und Kurt Felix nach dem Geheimnis der Liebe und auf Sylt nach Gartennazis. Er fährt los, ein Kempowski-Porträt zu verfassen und archiviert dessen gerade entstehenden Tagebucheintrag zum 11.9. Remix 2 ist eine raffinierte Textkomposition, die durch ihre Vielstimmigkeit besticht und somit Satz für Satz nach Stuckrad-Barre klingt: Den Ton unterwirft er dem Untersuchungsgegenstand, die Form folgt der Funktion: Reportagen, Duette, Erzählungen, Montagen, Protokolle, Tagebuchtexte, Experimente, Rätsel. Sie bilden ein Prisma, das scheinbar vertraute Wirklichkeiten bricht und die Welt neu ausleuchtet.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.06.2004Mann hinterm Müll
Benjamin von Stuckrad-Barres sehr unterhaltsamer „Festwertspeicher der Kontrollgesellschaft - Remix 2”
Schriftsteller sind Taschendiebe. Sie klauen überall, zwanghaft. Rauben Wortfetzen, krallen sich Sätze und manchmal sogar ganze Seiten aus Büchern. Stehlen hier Namen, dort Gesten und da drüben ein Gesicht. Machen heimlich Fotos, filmen, raubkopieren Lieder. So weit es möglich ist, bedienen sie sich also in der so genannten Wirklichkeit, um anschließend mit der Beute nach Hause zu schleichen und das Stückwerk am Schreibtisch zusammenzusetzen. Das ist die Arbeit. Fliegt der Diebstahl auf, fragen andere spöttisch, ob er, der Schriftsteller, denn keine Phantasie habe, ob er sich nicht selbst mal etwas ausdenken könne. Er könnte schon, aber er will nicht immer. Und wenn er supertrotzig ist, verzichtet er sogar ganz darauf.
Benjamin von Stuckrad-Barre jedenfalls will nicht. „Ich hatte noch nie Lust, mir was auszudenken”, sagt Stuckrad. „Dazudenken, unterstellen, ausschmücken, verfälschen, begradigen, unterkellern - all das gehört natürlich dazu, zum Schreiben. Aber der Ursprung muss doch in der Wirklichkeit liegen. Die Motivation ist, Wirklichkeit zu verstehen, zu verarbeiten und festzuhalten.” Also läuft er herum und räumt ab, was er kriegen kann. Und er kriegt viel. Sehr viel sogar.
Denn die Leute machen ihm ganz bereitwillig die Tür auf und lassen ihn, den Dieb, hinein in ihre Wohnungen. Homestory nennt sich das. Man plaudert scheinbar Belangloses, und er lässt unauffällig ein paar Sätze mitgehen. Man isst mit ihm in der Bundestagskantine, und er scannt „die Windmacherspucke aus den Mundwinkeln der Machthaber an den Wassergläsern”. Paola und Kurt Felix nehmen ihn als Begleiter mit auf Reisen, und er protokolliert das Eheglück. Walter Kempowski ist am Telefon, und man zappt sich gemeinsam durch die Kanäle: „Huch!”, sagt Kempowski, „wenn im Fernsehen das Telefon klingelt, denke ich immer, es klingelt bei mir!” Stuckrad-Barre ist immer mit dabei, und sein Unternehmen ist ein großer Lauschangriff.
Seine Ausflüge in die gesellschaftliche Kampfzone hat er jetzt erneut in einem Buch versammelt: „Festwertspeicher der Kontrollgesellschaft - Remix 2”. Wer immer etwas über unsere verdammten Jahre in diesem merkwürdigen Land erfahren will - denn darum geht es die ganze Zeit: um Deutschland -, der sollte da hineinlesen. Er sollte es nicht durchlesen, nicht von vorne bis hinten, wie man das sonst mit Büchern macht, sondern hier und da aufschlagen und loslegen. Die Geschichten sind disparat entstanden, also lesen sie sich auch so. Man bricht auf und kommt wieder zurück, was im wahrsten Sinne des Wortes eine unternehmungslustige Angelegenheit ist. Ein sehr lustiges Unternehmen.
Verstümmelte Träume
Schlechte Laune hat Stuckrad-Barre nicht. Das unterscheidet ihn nicht nur vom Gros der Befindlichkeitsliteratur, sondern eigentlich auch von seinem Gewährsmann, den er zu Beginn des Buchs sprechen lässt - von Rolf Dieter Brinkmann: „Woran ich interessiert bin? Das einer Situation oder einem Gespräch zu Grunde liegende Muster zu erkennen, die Fiktionen, die verstümmelten Träume.” Im Groll gegen die Muff-Welt um Brinkmann herum verdarben ihm Leute wie Mick Jagger den Tag genauso wie die Bürokratengesichter der Kölner Verwaltungsbehörden. Was daraus entstand, war wortgewaltig und toll.
Stuckrad-Barre wählt das Gegenprogramm: Er ist nicht so ernst und auch nicht so aufgebracht, und er wendet das archiviert Gegenwärtige leichtfüßig ins Komische. Das hat Charme.
In der ersten und besten Geschichte, „Waffeninspektion”, besucht der Autor ein Chemiewaffenlabor und schreibt eine Reportage. Jeder andere hätte sich vorher redlich kundig gemacht. Er nicht. Er fährt einfach hin und fragt mal nach, um dann seine eigene Ohnmacht zu dokumentieren. Selbstversuch im Labor: „Schweißperlenvollversammlung auf der Stirn, Äh-Getümmel im Nebensatzsalat.” Der Laborleiter versteht alles, sein Gegenüber kaum etwas. Dafür stellt er Fragen, die andere, weil scheinbar naiv, nie gestellt hätten: „Was genau ist eine Massenvernichtungswaffe?” Und erhält eine Antwort direkt am Ort. Denn das ist das Wichtigste: am Ort sein. „Der Schriftsteller”, so Jörg Fauser, auch einer von Stuckrads Gewährsmännern, „ist kein trotziger Außenseiter. Er will teilhaben, denn nur woran er teilhat, darüber kann er mit Fug und Recht schreiben.”
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung wusste neulich, dass Stuckrad-Barre schon lange nicht mehr dort lebt, wo Schriftsteller eigentlich leben: „Er zog viel hin und her in den letzten Jahren, von Köln nach Berlin nach Zürich und wieder zurück und wieder hin - tatsächlich war Stuckrad-Barre längst woandershin umgezogen. Er bewohnt nun jene Medienwelt, die er irgendwann mit der Wirklichkeit verwechselt hat.”
So sprechen die „trotzigen Außenseiter”! Menschen, die Distanz wahren, erhaben urteilen und natürlich immer ganz genau wissen, wo Schriftsteller „eigentlich” leben? Ja, wo eigentlich?
Nun, Benjamin von Stuckrad-Barre hat es mit der Teilhabe an der so genannten „Medienwelt”, über die er schreibt, insgesamt ziemlich weit getrieben. Egal, welche Illustrierte man in den letzten Wochen aufschlug: Er war schon da. Er telefonierte mit Paul Sahner, sprach mit der Gala, stand in desolatem Zustand vor Herlinde Koelbls Kamera, begab sich auf den Beichtstuhl von Reinhold Beckmann: „Ja, ich war drogensüchtig. Ja, ich hatte Bulimie”. Man musste diesen Seelenstrip nicht mögen.
Im Bauch der Stadt
Interessant ist aber die Konsequenz, mit der er sein ästhetisches Programm bis zum (bitteren?) Ende verfolgt: Es gibt kein Außen jener Welt, die er aufsucht und über die er schreibt. Also vermischt er sich extrem mit ihr, geht bis zum Äußersten und lanciert sich selbst in ihr und durch sie hindurch in andere Welten. Aus diesem Grund gibt es auch nicht den „Literaten hinter dem Phänomen”, wie kürzlich zu Stuckrad-Barres „Ehrenrettung” behauptet wurde. Literat und Phänomen sind hier eins. Genau das macht das Ganze zu einem Grenzgang, bei dem man riskant ins Straucheln kommt, sich aber auch wieder fängt. Seine „Ehre” hat Stuckrad jedenfalls nicht verloren.
Er lebt Fauser-Worte: „Allerdings”, sagte der, „ist das Leben ein Dreck. Aber es ist auch eine Lust, im trüben Bauch der Stadt zu liegen und ihr Fieber zu beschreiben und hinter ihren Mülltonnen zu kauern vor Tagesanbruch und dann hinauszutreten auf den Platz und zu sagen: Grüß Gott, war eure Verlorenheit auch so sanft wie meine?”
Benjamin von Stuckrad-Barre ist der Mann hinter den Mülltonnen. Ein Schriftsteller? Mag sein. Auf jeden Fall ist er ein großer Reporter unserer Zeit.
JULIA ENCKE
BENJAMIN VON STUCKRAD-BARRE: Festwertspeicher der Kontrollgesellschaft. Remix 2. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2004. 485 S., 12,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
Benjamin von Stuckrad-Barres sehr unterhaltsamer „Festwertspeicher der Kontrollgesellschaft - Remix 2”
Schriftsteller sind Taschendiebe. Sie klauen überall, zwanghaft. Rauben Wortfetzen, krallen sich Sätze und manchmal sogar ganze Seiten aus Büchern. Stehlen hier Namen, dort Gesten und da drüben ein Gesicht. Machen heimlich Fotos, filmen, raubkopieren Lieder. So weit es möglich ist, bedienen sie sich also in der so genannten Wirklichkeit, um anschließend mit der Beute nach Hause zu schleichen und das Stückwerk am Schreibtisch zusammenzusetzen. Das ist die Arbeit. Fliegt der Diebstahl auf, fragen andere spöttisch, ob er, der Schriftsteller, denn keine Phantasie habe, ob er sich nicht selbst mal etwas ausdenken könne. Er könnte schon, aber er will nicht immer. Und wenn er supertrotzig ist, verzichtet er sogar ganz darauf.
Benjamin von Stuckrad-Barre jedenfalls will nicht. „Ich hatte noch nie Lust, mir was auszudenken”, sagt Stuckrad. „Dazudenken, unterstellen, ausschmücken, verfälschen, begradigen, unterkellern - all das gehört natürlich dazu, zum Schreiben. Aber der Ursprung muss doch in der Wirklichkeit liegen. Die Motivation ist, Wirklichkeit zu verstehen, zu verarbeiten und festzuhalten.” Also läuft er herum und räumt ab, was er kriegen kann. Und er kriegt viel. Sehr viel sogar.
Denn die Leute machen ihm ganz bereitwillig die Tür auf und lassen ihn, den Dieb, hinein in ihre Wohnungen. Homestory nennt sich das. Man plaudert scheinbar Belangloses, und er lässt unauffällig ein paar Sätze mitgehen. Man isst mit ihm in der Bundestagskantine, und er scannt „die Windmacherspucke aus den Mundwinkeln der Machthaber an den Wassergläsern”. Paola und Kurt Felix nehmen ihn als Begleiter mit auf Reisen, und er protokolliert das Eheglück. Walter Kempowski ist am Telefon, und man zappt sich gemeinsam durch die Kanäle: „Huch!”, sagt Kempowski, „wenn im Fernsehen das Telefon klingelt, denke ich immer, es klingelt bei mir!” Stuckrad-Barre ist immer mit dabei, und sein Unternehmen ist ein großer Lauschangriff.
Seine Ausflüge in die gesellschaftliche Kampfzone hat er jetzt erneut in einem Buch versammelt: „Festwertspeicher der Kontrollgesellschaft - Remix 2”. Wer immer etwas über unsere verdammten Jahre in diesem merkwürdigen Land erfahren will - denn darum geht es die ganze Zeit: um Deutschland -, der sollte da hineinlesen. Er sollte es nicht durchlesen, nicht von vorne bis hinten, wie man das sonst mit Büchern macht, sondern hier und da aufschlagen und loslegen. Die Geschichten sind disparat entstanden, also lesen sie sich auch so. Man bricht auf und kommt wieder zurück, was im wahrsten Sinne des Wortes eine unternehmungslustige Angelegenheit ist. Ein sehr lustiges Unternehmen.
Verstümmelte Träume
Schlechte Laune hat Stuckrad-Barre nicht. Das unterscheidet ihn nicht nur vom Gros der Befindlichkeitsliteratur, sondern eigentlich auch von seinem Gewährsmann, den er zu Beginn des Buchs sprechen lässt - von Rolf Dieter Brinkmann: „Woran ich interessiert bin? Das einer Situation oder einem Gespräch zu Grunde liegende Muster zu erkennen, die Fiktionen, die verstümmelten Träume.” Im Groll gegen die Muff-Welt um Brinkmann herum verdarben ihm Leute wie Mick Jagger den Tag genauso wie die Bürokratengesichter der Kölner Verwaltungsbehörden. Was daraus entstand, war wortgewaltig und toll.
Stuckrad-Barre wählt das Gegenprogramm: Er ist nicht so ernst und auch nicht so aufgebracht, und er wendet das archiviert Gegenwärtige leichtfüßig ins Komische. Das hat Charme.
In der ersten und besten Geschichte, „Waffeninspektion”, besucht der Autor ein Chemiewaffenlabor und schreibt eine Reportage. Jeder andere hätte sich vorher redlich kundig gemacht. Er nicht. Er fährt einfach hin und fragt mal nach, um dann seine eigene Ohnmacht zu dokumentieren. Selbstversuch im Labor: „Schweißperlenvollversammlung auf der Stirn, Äh-Getümmel im Nebensatzsalat.” Der Laborleiter versteht alles, sein Gegenüber kaum etwas. Dafür stellt er Fragen, die andere, weil scheinbar naiv, nie gestellt hätten: „Was genau ist eine Massenvernichtungswaffe?” Und erhält eine Antwort direkt am Ort. Denn das ist das Wichtigste: am Ort sein. „Der Schriftsteller”, so Jörg Fauser, auch einer von Stuckrads Gewährsmännern, „ist kein trotziger Außenseiter. Er will teilhaben, denn nur woran er teilhat, darüber kann er mit Fug und Recht schreiben.”
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung wusste neulich, dass Stuckrad-Barre schon lange nicht mehr dort lebt, wo Schriftsteller eigentlich leben: „Er zog viel hin und her in den letzten Jahren, von Köln nach Berlin nach Zürich und wieder zurück und wieder hin - tatsächlich war Stuckrad-Barre längst woandershin umgezogen. Er bewohnt nun jene Medienwelt, die er irgendwann mit der Wirklichkeit verwechselt hat.”
So sprechen die „trotzigen Außenseiter”! Menschen, die Distanz wahren, erhaben urteilen und natürlich immer ganz genau wissen, wo Schriftsteller „eigentlich” leben? Ja, wo eigentlich?
Nun, Benjamin von Stuckrad-Barre hat es mit der Teilhabe an der so genannten „Medienwelt”, über die er schreibt, insgesamt ziemlich weit getrieben. Egal, welche Illustrierte man in den letzten Wochen aufschlug: Er war schon da. Er telefonierte mit Paul Sahner, sprach mit der Gala, stand in desolatem Zustand vor Herlinde Koelbls Kamera, begab sich auf den Beichtstuhl von Reinhold Beckmann: „Ja, ich war drogensüchtig. Ja, ich hatte Bulimie”. Man musste diesen Seelenstrip nicht mögen.
Im Bauch der Stadt
Interessant ist aber die Konsequenz, mit der er sein ästhetisches Programm bis zum (bitteren?) Ende verfolgt: Es gibt kein Außen jener Welt, die er aufsucht und über die er schreibt. Also vermischt er sich extrem mit ihr, geht bis zum Äußersten und lanciert sich selbst in ihr und durch sie hindurch in andere Welten. Aus diesem Grund gibt es auch nicht den „Literaten hinter dem Phänomen”, wie kürzlich zu Stuckrad-Barres „Ehrenrettung” behauptet wurde. Literat und Phänomen sind hier eins. Genau das macht das Ganze zu einem Grenzgang, bei dem man riskant ins Straucheln kommt, sich aber auch wieder fängt. Seine „Ehre” hat Stuckrad jedenfalls nicht verloren.
Er lebt Fauser-Worte: „Allerdings”, sagte der, „ist das Leben ein Dreck. Aber es ist auch eine Lust, im trüben Bauch der Stadt zu liegen und ihr Fieber zu beschreiben und hinter ihren Mülltonnen zu kauern vor Tagesanbruch und dann hinauszutreten auf den Platz und zu sagen: Grüß Gott, war eure Verlorenheit auch so sanft wie meine?”
Benjamin von Stuckrad-Barre ist der Mann hinter den Mülltonnen. Ein Schriftsteller? Mag sein. Auf jeden Fall ist er ein großer Reporter unserer Zeit.
JULIA ENCKE
BENJAMIN VON STUCKRAD-BARRE: Festwertspeicher der Kontrollgesellschaft. Remix 2. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2004. 485 S., 12,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Kein gutes Haar lässt Rezensentin Iris Radisch am neuen Werk Benjamin von Stuckrad-Barres oder dem "Teletubby-Autor der jungen deutschen Literatur", wie sie ihn betitelt. Für ihren Geschmack steckt zu viel Fernsehen in dem, was Stuckrad-Barre schreibt. Man könne davon ausgehen, dass der Autor sein Leben nun nicht mehr nur mit dem Fernsehen "verwechselt", sondern selbiges für "die einzig gültige Währung schlechthin" hält. Geschildert werde immer ganz nahe an den "größten Fischen" im TV-Aquarium, wie Inge Meysel, Wickert, Karasek und Reinhard Mey. Unecht und TV-fixiert wirkt auf die Rezensentin jede der Episoden - selbst wenn jemand einfach nur Kaffee trinkt, ist es mit Sicherheit ein "MDR-Begrüßungskaffee". Gelangweilt fühlt sie sich von den immer wiederkehrenden Beschreibungen von Lesereisen, Hotels, Buchhandlungen. Irgendjemand müsse den "Müll sortieren", meint Iris Radisch. Sie selbst hat wohl keine Lust dazu.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Wer immer etwas über unsere verdammten Jahre in diesem merkwürdigen Land erfahren will [...], der sollte da hineinlesen. [...] Ein großer Reporter unserer Zeit.« Julia Encke Süddeutsche Zeitung 20040624