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Unter der tropischen Sonne des Pazifiks, dort, wo gestern morgen wird, ziehen sich die Fidschi-Inseln über den einhundertachtzigsten Meridian hin. Palmengesäumte Küsten, Korallenriffe unter sanften grünen Hügeln; vor den Grashütten brennen die Feuer, und aus der Ferne klingen Gitarren zu dem Lied der Eingeborenen „Isa Lei …“ Doch in den Zauber dieser paradiesischen Welt ist die Zivilisation mit ihren Segnungen gedrungen, hat Häfen angelegt, Zuckerfabriken, Hotels und Zollhäuser errichtet und Fidschi, Inder und Mischlinge auf ihre Lohnlisten gesetzt. Dem australischen Seemann, der zerschunden…mehr

Produktbeschreibung
Unter der tropischen Sonne des Pazifiks, dort, wo gestern morgen wird, ziehen sich die Fidschi-Inseln über den einhundertachtzigsten Meridian hin. Palmengesäumte Küsten, Korallenriffe unter sanften grünen Hügeln; vor den Grashütten brennen die Feuer, und aus der Ferne klingen Gitarren zu dem Lied der Eingeborenen „Isa Lei …“ Doch in den Zauber dieser paradiesischen Welt ist die Zivilisation mit ihren Segnungen gedrungen, hat Häfen angelegt, Zuckerfabriken, Hotels und Zollhäuser errichtet und Fidschi, Inder und Mischlinge auf ihre Lohnlisten gesetzt. Dem australischen Seemann, der zerschunden und erschöpft in Suva an Land geht und sich am schattigen Strand oder in der Hafenkneipe von der Überfahrt auf dem tobenden Meer erholen will, dem Heizer oder Trimmer wird die flüchtige Begegnung mit den Mädchen, Frauen und Männern der Inseln zum beglückenden Erlebnis oder tragischen Verhängnis. Wo Zwang, Liebe und Pflicht aufeinanderprallen, flackert auch hier in der Südsee das Verlangen auf, Mensch sein zu dürfen. – In jeder der Skizzen und Episoden schlägt das Herz des fahrenden Schriftstellers, den das Geschick nach dem fünften Kontinent verschlug.
Autorenporträt
Walter Kaufmann (eigentlich Jizchak Schmeidler) wurde 1924 in Berlin als Sohn einer jüdischen Verkäuferin geboren und 1926 von einem jüdischen Anwaltsehepaar adoptiert. Er wuchs in Duisburg auf und besuchte dort das Gymnasium. Seine Adoptiveltern wurden nach der Reichskristallnacht verhaftet, kamen ins KZ Theresienstadt und wurden im KZ Auschwitz ermordet. Ihm gelang 1939 mit einem Kindertransport die Flucht über die Niederlande nach Großbritannien. Dort wurde er interniert und 1940 mit dem Schiff nach Australien gebracht. Anfangs arbeitete er als Landarbeiter und Obstpflücker und diente als Freiwilliger vier Jahre in der Australischen Armee. Nach 1945 verdiente er seinen Lebensunterhalt als Straßenfotograf, auf einer Werft, im Schlachthof und als Seemann der Handelsmarine. 1949 begann er seinen ersten Roman, der 1953 in Melbourne erschien. 1957 übersiedelte er in die DDR, behielt jedoch die australische Staatsbürgerschaft. Seit Ende der 1950er Jahre ist Walter Kaufmann freischaffender Schriftsteller. Ab 1955 gehörte er dem Deutschen Schriftstellerverband und ab 1975 der PEN-Zentrum der DDR, dessen Generalsekretär er von 1985 bis 1993 war. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Walter Kaufmann war außerdem in mehreren DEFA-Filmen als Darsteller tätig, teilweise unter dem Pseudonym John Mercator. Auszeichnungen 1959: Mary Gilmore Award 1961, 1964: Theodor-Fontane-Preis des Bezirkes Potsdam 1967: Heinrich-Mann-Preis 1993: Literaturpreis Ruhrgebiet